Leipzig- Kitas blieben leer, Bahnen standen still: Ein Warnstreik hat am Freitag das öffentliche Leben in Leipzig zum Teil lahmgelegt.
Wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi berichtete, trafen sich am Vormittag rund 1500 Streikteilnehmer zu einer Kundgebung auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz. Vom Ausstand betroffen waren laut Verdi etliche Kitas und Horte der Stadt, außerdem die Leipziger Verkehrsbetriebe, die Stadtreinigung und andere Institutionen des öffentlichen Dienstes.
Aufgrund des Warnstreiks sei der Linienverkehr der Busse und Straßenbahnen weitgehend eingestellt, teilten die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) mit. Das Unternehmen wolle nach Streikende schnellstmöglich zum geregelten Linienangebot zurückzukehren, hieß es. Nach Informationen von Verdi sollten der Streik bis um 5.00 Uhr morgens am Samstag dauern.
Die Stadt Leipzig konnte bis zum Freitagnachmittag keine vollständigen Angaben zu den Folgen des Warnstreiks liefern. Ein Sprecher sagte, der Bürgerservice und die Bibliotheken der Stadt hätten arbeiten können. Dort habe es keine Einschränkungen oder längere Wartezeiten gegeben.
Nach der Kundgebung auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz zogen die Streikteilnehmer gegen 10.30 Uhr in die Stadt und drehten eine Runde um das Neue Rathaus. Zusammen gehe mehr, riefen sie unter anderem. Unterstützt wurde die Demonstration auch von den Linken. Die Bundesvorsitzende der Partei, Janine Wissler, sprach am Freitag zu den Streikenden und setzte sich für deren Forderungen ein.
Verdi fordert im Zuge der laufenden Tarifverhandlungen monatlich mindestens 500 Euro mehr für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Die Arbeitgeber halten das für überzogen. Die daraus folgenden Mehrkosten würden die Leistungsfähigkeit der Kommunen massiv überschreiten, so eine Sprecherin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Ein hoher Tarifabschluss führe nur dazu, dass Geld an anderer Stelle fehle - etwa für Investitionen in die Mobilitätswende oder die Digitalisierung.
Quelle: dpa