Dresden - Die Pflege- und Betreuungskräfte des Seniorenheims Clara Zetkin sind am Mittwochmorgen in den Warnstreik getreten. Sie fordern die Anwendung des DRK-Reformtarifvertrags, der in vielen Landesverbänden bereits gilt. Das DRK kritisierte, die ver.di-Mitglieder streikten ohne Rücksicht auf Verluste.
Etwa 50 Beschäftigte des Pflegeheims Clara Zetkin in der Dresdner Johannstadt haben am Mittwoch ihre Arbeit niedergelegt. Sie beklagen die schwierigen Arbeitsbedingungen in der Pflege. Deshalb fordern sie kürzere Arbeitszeiten, mehr Urlaub und eine bessere Vergütung. Bislang verweigert sich das Deutsche Rote Kreuz jeglichen Verhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di. Denn der Verein hatte bisher mit der zuständigen Gewerkschaft DHV verhandelt und zuletzt einen neuen Tarifvertrag ausgearbeitet. Dieser sieht 30 Urlaubstage und eine Lohnerhöhung um zehn Prozent über die kommenden drei Jahre vor. Damit sind die Beschäftigten aber nicht zufrieden.
Beim DRK Kreisverband in Dresden-Übigau trifft der offen ausgetragene Arbeitskampf der Gewerkschaft ver.di auf Unverständnis. Als Mitglied des Arbeitgeberverbandes der Wohlfahrts- und Gesundheitsdienste könne man die Umsetzung des DRK-Reformtarifs finanziell nicht leisten. Das DRK sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik. Die Gewerkschaft ver.di will am Donnerstag noch einmal das Gespräch mit der Geschäftsführung suchen. Sollte sich an der Haltung des DRK nichts ändern, sind weitere Streiks nicht ausgeschlossen.