Dresden - Wasserballländerspiel in Sachsen. In Dresden hat sich die deutsche Nationalelf am Dienstagabend mit der hochdekorierten Mannschaft aus Ungarn gemessen. Die gut 800 Zuschauern im ausverkauften Schwimmkomplex an der Freiberger Strasse haben von Anfang an eine packende Partie ohne Verschnaufpausen gesehen.
Der hochfavorisierte Rekordolympiasieger Ungarn zeigte von Beginn an mit spektakulären Würfen seine Extraklasse. Deutschland blieb aber mit großem Kampfgeist in der Partie - nicht zuletzt auch dank der zahlreichen Paraden vom überragenden Torwart Moritz Schenkel. Nach der kurzen Halbzeitpause zogen die Ungarn noch einmal das Tempo an. Schnell spielten sich die Magyaren ein ums andere Mal erfolgreich vor das deutsche Tor. Doch die DSV-Auswahl hatte an diesem wichtigen Spieltag in der Wasserball-Weltliga noch ein Ass im Ärmel: Mit der frenetischen Anfeuerung des Publikums, unter dem sich unter anderem auch Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping befand, gelangen Team Deutschland 4 Tore in Folge und ging sogar in Führung. Als Deutschland 30 Sekunden vor Ende die Vorentscheidung nur denkbar knapp verpasste, hielt es keinen mehr auf seinem Sitz. Beim letzten Angriff der Ungarn begann bei der Mannschaft von Trainer Hagen Stamm das große Zittern - und tatsächlich: 18 Sekunden vor Abpfiff gelang dem Gast noch der Ausgleich zum 12:12 Endstand. Dass das DSV-Team im anschließenden 5-Meter-Schießen auch noch den Kürzeren zog, schmälerte die Stimmung bei Team und Fans aber nicht mehr:
Mit dem unverhofften Punktgewinn nach der regulären Spielzeit hat Deutschland im letzten Gruppenspiel nun alle Chancen, sich erstmals für den Europa-Cup der Nationen zu qualifizieren. Von der riesen Begeisterung für ein Wasserballländerspiel in Sachsen zeigte sich die völlig ausgepumpte deutsche Mannschaft sichtlich beeindruckt - und nicht nur die. Die Wogen im Schwimmkomplex an der Freiberger Strasse haben sich nach der großen Wasserschlacht schnell wieder geglättet. Klar ist nach diesem feucht-fröhlichen Abend in jedem Fall: In Sachsens Wasserbecken können die deutschen Wasserballer auch in Zukunft auf einer Welle der Begeisterung vertrauen.