Sachsen - Immer weniger Menschen wollen den Job als Weihnachtsmann, doch diese sind sehr gefragt an Heiligabend. Einige Vermittler sind bereits ausgebucht oder haben ihre Angebote eingestellt.
Nun hat es auch den Markt der Weihnachtsmänner erwischt - Fachkräfte sind rar. Glück hat, wer jemanden im Freundeskreis, Familie oder Nachbarschaft hat, der in roter Robe die Kinder beschert.
Laut Hendrik Scholz ist seit Anfang November Buchungsstop beim Weihnachtsmann-Service in Dresden. Wer also nun noch einen Weihnachtsmann für den Nachmittag oder Abend des 24. Dezember sucht, hat schlechte Karten. Das Serviceunternehmen hat unzählige Anfragen, findet jedoch nicht genug Fachkräfte, um diese abzudecken. Nach Aussage von Scholz mangle es an Menschen, die in die rote Robe schlüpfen wollen - und das trotz Stundensatz von bis zu 80 Euro. Seit 2019 ist auch die Nachfrage über die studentische Arbeitsvermittlung in Dresden nicht mehr erfolgreich. Die langjährige Vermittlung von Engeln und Weihnachtsmännern wurde 2020 aufgrund der Corona-Auflagen eingestellt. Damals wurden bis zu 60 Männer und Frauen von der studentischen Arbeitsvermittlung als Weihnachtsmann oder Engel gebucht. Meist sind es Familien gewesen, die dieses Angebot gern angenommen haben, sagt Vorstandsmitglied Luzia Franke. Leider gab es den Angaben zufolge immer weniger Studierenden, die diesen Job machen möchten. Ein Grund dafür sei, dass Viele nicht aus Dresden kommen und deshalb am 24.12. nicht da sind, um Weihnachtsmann oder Engel spielen. Eine Alternative gibt es: da genug Kostüme vorhanden sind, kann man eines ausleihen und selbst in die Rolle schlüpfen oder im Freundes- und Familienkreis um Hilfe bitten.
Auch die Anfrage über die sächsischen Arbeitsagenturen ist nicht von Erfolg gekrönt. Zuletzt habe die Arbeitsagentur Zwickau diesen Service bis 2019 angeboten. Laut der Pressestelle der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit konzentriere man sich vielmehr auf eine langfristige Vermittlungen der Menschen.
Beim Weihnachtsmann-Service gibt es aktuell nur sechs Weihnachtsmänner, doch nach Angabe von Scholz könnten ohne Probleme 20 oder 30 Menschen mehr beschäftigt werden. Neben Buchungen an Heiligabend kommt es auch häufig zu Anfragen für Feiern von Schulen, Vereinen und Firmen in der Vorweihnachtszeit sowie Veranstaltungen in Einkaufszentren. Beliebt sei der Job vor allem bei jungen Menschen und Senioren, um sich etwas dazu zu verdienen. Besondere körperliche Voraussetzungen gibt es dank weißem Kunst-Rauschebart und Kunstbauch zum Umschnallen nicht, betonte der Unternehmer. (mit dpa/sn)