Dresden - Wer kann sich welche Miete leisten? Der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften hat 2016 die erste Untersuchung zur Bezahlbarkeit des Wohnens in Sachsen durchgeführt. In der neuen Analyse liegt der Fokus mehr auf Familien und Alleinstehende mit Kindern. Dabei sollten insbesondere Aussagen getroffen werden, wie sich Haushaltsgröße und Kinderanzahl auswirken.
In einer Zeit, in der die Mieten explodieren während während von Alters- und Kinderarmut gesprochen wird, stehen Teile der sächsischen Bevölkerung vor finanziellen Problemen. Der VSWG - Der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften hat eine Studie durchgeführt, die kritische Gruppen identifizieren, die Situation darstellen und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen soll.
Gefährdet seien vor allem Allein lebende Rentner, Alleinerziehende und Haushalte mit mehreren Kindern, so Sven Winkler, Referent Betriebswirtschaft.
Erste Studienergebnisse stammen bereits aus dem Jahr 2016. Jetzt wurde mehr Wert auf Haushaltsgröße und Kinderanzahl gelegt. Es werden 30 verschiedene Gruppen identifiziert und untersucht. Sven Winkler
6 der 30 Gruppen wurden als armutsgefährdet eingestuft. Das heißt, sie können sich kaum die durchschnittlich rund 5 € Kaltmiete pro Quadratmeter leisten, die im Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften verlangt werden. Die durchschnittliche Miete in ganz Sachsen von fast 7 € kann gerade mal die Hälfte der Gruppen zahlen. Laut Sven Winkler sind die Mieten in Sachsen im Bundesvergleich sehr gering. Das Problem seien zu geringe Löhne. Auch unzureichende staatliche Förderung trägt zu der Situation bei, so VSWG Vorstand Axel Viehweger. Die Politik solle mit mehr Subjektförderung arbeiten, also je nach Einzelfall mehr Kindergeld, höhere Rente oder Möglichkeiten bei der Pflege.
Ein Faktor, so Viehweger, seien die Preise in Neubauwohnungen. Hohe Bauanforderderungen bspw. an Klimaschutz, Barrierefreiheit und viele Baustandards treiben die Preise von Neubauwohnungen in die Höhe und nur wenige Bevölkerungsgruppen können sich eine Miete von 10 bis 14 € pro Quadratmeter leisten. Der VSWG kann die Wohnungssituation nur durch eigene Bauten und Sanierungen verbessern. Ansonsten unterbreitet der Verband der Politik Vorschläge.
Die komplette Untersuchung mit allen Ergebnissen können Sie unter http://www.vswg.de einsehen.