Chemnitz- Der Chemnitzer Marktplatz soll durch einen Brunnen verschönert werden. Die Entwürfe für den zukünftigen Marktbrunnen kann man ab Samstag in den Kunstsammlungen Chemnitz bestaunen.
Bis nächsten Freitag sind dort neun Modelle der Finalisten, des von der Stadt organisierten Kunstwettbewerbs, ausgestellt. Aus insgesamt 114 Einsendungen wurden die Arbeiten der internationalen Künstler von einer Jury ausgewählt. Wir hatten die Möglichkeit, die Modelle bereits vor Ausstellungsbeginn zu betrachten.
Das Wasserspiel soll in Höhe der Bretgasse errichtet werden und ein neuer Anziehungspunkt im Zentrum sein. Bereits seit 1998 steht der Standort fest. Die Distanz zum Rathaus wurde damals bewusst gewählt. Ziel ist es, dem Marktplatz mit den Brunnen eine ruhige Mitte zu geben.
Für den Bau des Wasserspiels ist ein Budget von 450.000 Euro vorhergesehen. Begonnen werden soll nächstes Jahr. Die Ausstellung der Marktbrunnen-Entwürfe ist zu den Öffnungszeiten der Kunstsammlungen zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Am 3.Juni findet außerdem eine Diskussionsrunde für die Chemnitzer in den Kunstsammlungen statt, um die Brunnenideen mit der Jury öffentlich zu diskutieren. Der Sieger wird dann am 5. Juni von der Jury ausgewählt.
Der Entwurf "Schale" von Anna Kubelík stellt eine schwingende, reflektierende, mit Wasser gefüllte Schale dar. Nicht nur der Himmel, sondern auch die Chemnitzer selbst sollen sich in der Edelstahlschale widerspiegeln.
Christin Kaiser entwickelte ein "Brunnenhaus" für den Marktplatz. Die Wasserfontänen kommen aus den Fenstern und Türen eines rötlichen Betonhauses. Auch im Winter, wenn die Wasserspiele ruhen, soll das Haus ein Hingucker sein.
Mit dem Brunnen in Form eines Regenbogens möchte Nina Heinzel ein neues Wahrzeichen für Chemnitz schaffen. Der Regenbogen soll Frieden, Freiheit, Toleranz und Hoffnung symbolisieren.
Die Fontäne von Dagmara Genda verbindet den lokalen Marktplatz mit globalem Kontext. Der Brunnen soll ein Treffpunkt und ein Ort des Austauschs über unsere Lebensweise sein.
Matthias Lehmann arbeitet spielerisch mit dem Slogan "Chemnitz- Stadt der Moderne". Die zufällig verstreuten Buchstaben laden zum Sitzen ein. Das umgangssprachlich sächsische Wort "DATSCH" lädt die Chemnitzer dazu ein, sich im Brunnenbecken zu erfrischen.
Die vier kreiselförmigen Elemente des Brunnenentwurfs "Manifold" von Daniel Widrig erinnern trotz ihrer Abstraktheit an Figuren. Die Skulpturen stehen im Dialog zueinander und mit den Bewohnern der Stadt.
Die "Wolkenskulptur" von Thorsten Goldberg und Bruno Röver sitzt auf einem Kragarm und versprüht feinen Nebel. Integriert sind außerdem 2 Trinkwasserstellen. An dunklen Wintertagen dient die Skulptur als Lichtinsel.
Der Silberbrunnen von Rolf Lieberknecht erinnert an die Geschichte des Silberbergbaus im Erzgebirge. Das überquellende Wasser wirkt wie ein lichtdurchfluteter Wasservorhang. Insbesondere bei Dunkelheit soll es an einen Strom aus flüssigem Silber erinnern.
Der Entwurf "Roter Bogen" von Mojca Kocbek Vimos schafft eine Verbindung zu den historischen Gebäuden am Markt und erinnert an die Industriegeschichte von Chemnitz. Vergangenheit und Zukunft sollen durch das geschwungene Stahlrohr miteinander verknüpft werden.
Öffnungszeiten Kunstsammlungen:
Dienstag, Donnerstag- Sonntag 11-18 Uhr
Mittwoch 14-21 Uhr
27. Mai 11-18 Uhr