Leipzig – Das 20. Courage Konzert lud am Sonntag mit ausgesuchten Künstlern wieder auf den Leipziger Marktplatz ein. Mit dem Event will der Verein Leipzig.Courage jedes Jahr ein Zeichen für mehr Mut und Toleranz im Umgang miteinander setzen.
Allein die unterschiedlichen Künstler des 20. Courage-Konzerts setzten am Sonntagnachmittag wieder ein musikalisches Zeichen für Toleranz auf dem Leipziger Marktplatz. In Kooperation mit der Stadt Leipzig und diversen Förderern stellte der Verein Leipzig.Courage zivilgesellschaftliches Engagement in den Mittelpunkt. Obwohl das, mittlerweile auch außerhalb von Leipzig bekannte Konzert vor 19 Jahren als Protest gegen eine damalige Nazi-Demo entstand, ist der Hintergrund der Veranstaltung aktueller denn je, sagte Sebastian Krumbiegel, Initiator des Konzerts.
Mit „Courage zeigen“, meint er allerdings nicht nur die Stimme zu erheben. Wichtig ist ihm auch, dass die Menschen sich gegenseitig die Hände reichen und sich nicht ausgrenzen, so Krumbiegel. Man müsse versuchen zu verstehen, wie eine bestimmte Meinung zustande kommt, um dann darüber zu sprechen und eine Botschaft zu senden.
Bei der Auswahl der Music-Acts achtet der Verein vor allem auf die Botschaften der Künstler. Diversität spielt außerdem eine Rolle, denn mehrere Generationen sollen von den Musikern angesprochen werden. Die Zielgruppe sei die ganze Menschheit, so Krumbiegel. Mit dem Line-Up des 20. Courage Konzerts sollte das gelungen sein. Während alte Bekannte wie Maschine und City die Herzen der reiferen Konzertbesucher eroberten, brachten Volkan, Alexa Feser und Kerstin Ott die Jugend zum jubeln. Auch Heinz Rudolf Kunze schaffte es nach einigen Jahren endlich auf die Courage-bühne. Man dürfe den Rechten nicht die Straßen und Plätze überlassen, sagte der Musiker auf die Frage nach der Wichtigkeit von derart Konzerten, wie sie am Sonntag in Leipzig stattfanden.
Auch wenn alle Acts die couragierten Leipziger zum Tanzen brachten, ließ einer ganz besonders viele Herzen schmelzen: Newcomer-Star Wincent Weiss. Doch auch ihm geht es nicht vorrangig um das Kreischen der Mädchen in der ersten Reihe. Es sei unglaublich wichtig, dass Personen mit Vorbildfunktion solche Events besuchten und eine positive Message senden würden, so der Sänger. Vor allem im Hinblick auf die anstehenden Wahlen sei es wichtig, das Richtige zu tun.
Neben den musikalischen Acts sprach sich auch die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration Petra Köpping für mehr Courage aus. Außerdem wurde wieder der Preis „Couragiert in Leipzig“ verliehen – in diesem Jahr wurde Benjamin Heihnsohn geehrt. Der Schüler der 10. Klasse des Max-Klinger Gymnasiums engagierte sich gegen die Abschiebung seines Mitschülers Luan.
Nach circa fünf Stunden endete das Konzert und erinnerte einmal mehr daran, wie gut sich Courage anfühlen kann.