Dresden - Der Neustädter Markt in Dresden spaltet die Gemüter in der Landeshauptstadt. Von den Einen als schützenswert empfunden, wollen Andere den Platz mit dem Goldenen Reiter neu gestalten. Um sich über die Zukunft des Neustädter Marktes zu einigen trafen sich vergangenen Freitag Interessenverbände, Architekten und Politiker in Dresden.
Der Plenarsaal im Dresdner Rathaus, normalerweise Tagungsort des Stadtrates, war am vergangenen Freitag Austragungsort einer hitzigen Debatte über die Zukunft des Neustädter Marktes. Zu der Tagung geladen hatte die Gesellschaft Historischer Neumarkt (GHND). Diese bemüht sich seit 2010 den Platz mit dem Goldene Reiter wieder aufzuwerten. Ausgangspunkt für diese Veranstaltung ist die Gründung der Initiative Neustädter Freiheit. Ihr Ziel ist der Erhalt des Neustädter Marktes in seinem jetzigen städtebaulichen Zustand. Einen Antrag auf Denkmalschutz des Platzes hat die Initiative allerdings nicht eingereicht, stellt Erika Schmidt richtig.
Eine ganz andere Meinung zur Zukunft des Neustädter Marktes hat Architekt Christoph Mäckler. Ihm sind besonders die DDR-Plattenbauten, die sich entlang der Hauptstraße bis zum Markt erstrecken ein Dorn im Auge. Dementsprechend klar fielen seine Worte im Podium aus. "Diese hässlichen Kisten sind einfach Schrott. Die gehören nicht mehr saniert."
Doch was genau soll am Neustädter Markt passieren? Dazu hatte die Landeshauptstadt einen freiraum- und städteplanerischen Ideenwettbewerb zur Umgestaltung des Neustädter Marktes und des Königsufers durchführen lassen. Architekt Bernd Albers konnte die Jury schlussendlich mit seiner Vision überzeugen. Neben der teilweisen Bebauung des Marktes, sollen auch am Königufer neue Gebäude entstehen. Albers Entwurf sieht zudem vor, die Große Meißner Straße zu verengen. Diese Straße bereitet den Stadträten seit einiger Zeit Kopfzerbrechen. Neben einem Tunnel steht auch eine Umgehungsstraße zur Debatte.
Der Neustädter Markt und das Königsufer wird den Stadtrat auch in den kommenden Monaten und Jahren beschäftigen. Es ist eine Frage der Zeit, aber auch des Geldes. Für das Projekt sind allerdings weder im aktuellen noch im kommenden Haushalt finanzielle Mittel eingeplant.