Di, 16.04.2024 , 19:38 Uhr

Neubau im Freistaat laut VSWG keine Priorität

Wohnungswirtschaft schwächelt - Hoher Leerstand in Sachsen

Sachsen - Baukosten, Mietpreisbremse, bezahlbares Wohnen: Die Wohnungswirtschaft hat derzeit viel zu Stemmen. Kurios: Während die neuen Bundesländer vor allem Herausforderungen hinsichtlich des Neubaus sehen, ist es in Sachsen genau anders herum: Von den meisten Großstädten abgesehen, ist die große Hürde im Freistaat viel mehr der Leerstand.

Am diesjährigen Wohnungsbau-Tag des Verbändebündnisses Wohnungsbau in Berlin sprach der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten über die momentan schwierige Wohnungssituation.

"Der Bedarf auf dem Wohnungsmarkt hat sich weiter erhöht. Das heißt, wir haben in diesem einen Jahr keine Fortschritte erzielt, was den notwendigen bezahlbaren zusätzlichen Wohnungsraum betrifft."

Im gesamtdeutschen Vergleich schnitt Ostdeutschland, speziell Sachsen, überdurchschnittlich gut ab, was das Angebot von Wohnraum anging. Dresden und Leipzig fielen als Großstädte negativ auf. Besonders Leipzig hat eine außerordentlich große Differenz zwischen aktuellem Einwohner Wachstum und Entwicklung des Wohn bestands. Da jedoch im Freistaat überwiegend ein starker Überhang an Wohnungen in Sachsen herrsche, ist hierzulande der Neubau nicht das vorherrschende Thema, wie Mirjam Philipp vom Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften erklärt. Man müsse vor allem den Blick auf den Bestand richten.

"Das heißt, die müssen entsprechend optimiert werden dahingehend, dass wir die Wohnraumangebote an die Bedarfe unseres Marktes anpassen, dass wir gute Quartierskonzepte weiter entwickeln, um eben die Attraktivität des Wohnens in Wohnungsgenossenschaften auch weiter zu optimieren."

Um den Leerstand zu bekämpfen sehen die Mitglieder der VSWG in Sachen Fachkräfte eine Chance. Hier blicke man derzeit besonders auf die Halbleiterindustrie und die Ansiedlung von TSMC in Dresden. Dabei spiele nicht nur die sächsische Landeshauptstadt eine Rolle.

"Das ist zum Beispiel ein Thema, wo wir ja auch über die Entwicklung der ländlichen Räume reden, wo wir auch relativ viel Leerstand haben und wo wir sagen 'Na klar, wir legen mal den Radius rund um Dresden und schauen, was wir da in unseren Beständen für attraktive Wohnungen haben. Und die haben wir."

so Mirjam Philipp.