Dresden - In der vergangenen Woche haben Waldarbeiter in der Dresdner Heide drei Wolfswelpen gefunden. Am Montag ist sogar noch ein vierter Welpe gesichtet worden. Wir sprechen mit Patrick Irmer von der Fachstelle Wolf über den Fund der Jungtiere und die Wolfspopulation in Sachsen. 

Wolfspopulation in Sachsen: Aktuelle Entwicklungen 

In den letzten Jahren hat die Anwesenheit von Wölfen in Sachsen für viel Diskussionsstoff sowohl in der Öffentlichkeit als auch unter Experten gesorgt. Nachdem Wölfe in Deutschland vor etwa 150 Jahren fast ausgerottet waren, erleben wir heute eine bemerkenswerte Rückkehr dieser Raubtiere, insbesondere in Sachsen.

Aktuelle Zahlen

Die erste bestätigte Rückkehr eines Wolfes nach Sachsen wurde im Jahr 2000 registriert. Seitdem hat sich die Population stetig erhöht. Es findet in Sachsen keine absolute Zählung der Tiere statt, so Patrick Irmer. Die Region könne aber eingegrenzt werden, da sich Wölfe territorial verhalten. Schätzungen legen nahe, dass es aktuell 31 Rudel, vier Paare und ein Einzeltier gibt, welche sich territorial in Sachsen niedergelassen haben.

Ursachen für die Rückkehr

Experten führen die Rückkehr der Wölfe auf verschiedene Faktoren zurück. Dazu gehören:

• Gesetzlicher Schutz: Seitdem der Wolf in Deutschland unter strengen Naturschutz gestellt wurde, haben sich die Bedingungen für seine Rückkehr verbessert.
• Verfügbarkeit von Beute: Mit der Zunahme von Wildtieren wie Rehen und Wildschweinen in unseren Wäldern gibt es genügend Nahrung für die Wölfe.
• Vernetzte Lebensräume: Dank der grenzüberschreitenden Schutzgebiete und Korridore können Wölfe sich aus Polen und Tschechien nach Deutschland bewegen.

Konflikte und Herausforderungen

Die Rückkehr der Wölfe hat auch zu Konflikten geführt, insbesondere mit Landwirten und Tierhaltern, da Wölfe gelegentlich Nutztiere angreifen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, gibt es Unterstützungsmaßnahmen wie Beratungen und Entschädigungszahlungen für betroffene Landwirte.