Dresden - Rund eine Woche vor dem Dresdner Stollenfest ist der Riesenstollen am Sonntag in der Messe Dresden zusammengesetzt worden. In der „Stollenwerkstatt“ wurden die Bäcker tatkräftig unterstützt von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und Marie Lassig, dem 22. Dresdner Stollenmädchen.
Die Vorbereitungen zum Dresdner Stollenfest am 3. Dezember sind fast abgeschlossen. Am Sonntag haben Dresdner Bäcker und Konditoren den diesjährigen XXL-Striezel zusammengebaut. Mehrere Hundert Stollenplatten sind unter der Leitung des „Bäcker-Fachvereins Dresden 1996“ um Chef Bernd Richter zum Mega-Striezel zusammengefügt worden. Am Backen der jeweils acht Kilogramm schweren, 40 mal 60 Zentimeter großen „Bausteine“ beteiligten sich in den vergangenen Wochen 65 Mitglieder des Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V. DRESDEN FERNSEHEN hatte dem Stollenmädchen Marie Lassig dabei über die Schulter geschaut.
Um der originalen Form des Dresdner Striezels so nah wie möglich zu kommen, stapelten die Meister und Gesellen die Gebäckplatten nach einem mehr als 20 Jahre erprobten Riesenstollen-Bauplan. Mit Butter und Zucker wurden die Platten verbunden. Im Stollenplatten-Teig werden traditionell exakt die Zutaten verarbeitet, welche die Satzung des Stollenschutzverbandes für das normal-gewichtige Vorbild vorsieht. Lediglich die Mengen unterscheiden sich: So wurden in diesem Jahr unter anderem über eine Tonne Mehl, 675 Kilogramm Butter, 180 Kilogramm Zucker sowie 1,35 Millionen Sultaninen verarbeitet.
Dresdner können das gigantische „Bauwerk“ beim Stollenfest am 3. Dezember probieren. Dann werden auch Gewicht und Größe bekanntgegeben. Im Rahmen des Bühnenprogramms auf dem Schloßplatz (ab 10.00 Uhr) wird der Riese enthüllt. Im Festumzug mit mehr als 500 Teilnehmern (Start 11.00 Uhr) wird er vom Schloßplatz zum Striezelmarkt gebracht. Dort wird der Riesenstollen vom 1. Deutschen Meister der Bäckermeister René Krause mit dem großen Dresdner Stollenmesser angeschnitten und schließlich in tausenden Einzelportionen an die Festgäste verkauft. Einen Teil des Erlöses stiftet der Schutzverband Dresdner Stollen e. V. für einen guten Zweck.
Der erste Riesenstollen geht bis auf das Jahr 1730 zurück. August der Starke beauftragte seinen Hofbäckermeister Johann Zacharias und zahlreiche Bäckerknechte dazu, einen rund 1.800 Kilogramm schweren Christstollen für die mehr als 24.000 Teilnehmer und hochrangigen Gäste des Zeithainer Lustlagers zu backen. Anders als heute wurde der Riesenstriezel in einem Stück gebacken.