Mo, 19.09.2022 , 15:32 Uhr

Zahl der Asylbewerber steigt erneut

Chemnitz- Sachsens Großstädte wappnen sich für eine erneut steigende Zahl an Asylbewerbern und suchen dringend Wohnraum. Doch der ist selbst für Einheimische mitunter knapp. So nutzt etwa die Stadt Leipzig schon seit längerem Wohncontainer, um Geflüchtete unterzubringen, ebenso wie Zelte zur Notunterbringung.

Im August und September wurden zwei neue Gemeinschaftsunterkünfte mit zusammen rund 300 Plätzen in Betrieb genommen, wie die Stadt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. «Aktuell werden zwei weitere Gemeinschaftsunterkünfte mit circa 200 Plätzen für eine Nutzung vorbereitet.» Parallel dazu würden weitere Einrichtungen gesucht, um Geflüchteten ein Dach über dem Kopf zu bieten. Nachdem in den vergangenen Monaten Zehntausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Sachsen Zuflucht gefunden hatten, nahm zuletzt auch die Zahl der Asylbewerber aus anderen Ländern wieder deutlich zu. Waren es laut Landesdirektion Anfang August etwas mehr als 300 pro Woche, wurden Anfang September schon etwa 900 in einer Woche gezählt. Hauptherkunftsländer waren Syrien, Türkei, Venezuela und Afghanistan. Innenminister Armin Schuster (CDU) hatte vorige Woche von galoppierenden Zahlen gesprochen und gewarnt, dass der Freistaat bald an der Kapazitätsgrenze sei. In den ersten fünf Monaten des Jahres kamen demnach noch rund 500 Geflüchtete pro Monat nach Sachsen, im Juli sei die Zahl schon auf 1500 gestiegen – Flüchtlinge aus der Ukraine nicht eingerechnet. Für August ging das Innenministerium von rund 2000 Schutzsuchenden aus. Die Stadt Chemnitz hatte ebenfalls jenseits der Ukraine-Flüchtlinge in den vergangenen Monaten mehr Asylbewerber unterzubringen. Im Juli seien es 49 gewesen, für September werde von 80 ausgegangen, teilte die Stadt mit. Die Landesdirektion und der kommunale Spitzenverband hätten darüber informiert, dass mit einer weiteren Erhöhung der Zuweisungen an die Städte und Landkreise zu rechnen sei. Damit werde ab Mitte Oktober gerechnet. Grundsätzlich würden die Menschen in Gemeinschaftsunterkünften und angemieteten Wohnungen einquartiert. «Im Bedarfsfall können Notunterkünfte in Turnhallen zur Verfügung gestellt werden. (dpa)

Zur Übersicht