Dresden - Im Freistaat haben 2022 mehr Menschen ihre Jägerprüfung gemacht als im Vorjahr. Es nahmen insgesamt 745 Menschen an der staatlichen Prüfung teil - 2021 waren es 660, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) am Freitag zu Beginn der neuen Jagdsaison am 1. April berichtete. Dafür bestand ein geringerer Anteil der Prüflinge den Test: Während im vergangenen Jahr 575 Menschen ihre Prüfung bestanden (77,2 Prozent), waren es 2021 noch 543 (82,3 Prozent).
In ganz Deutschland war die Zahl auf insgesamt 23 713 Jägerprüflinge gestiegen - ein Viertel mehr als 2021 und mehr als doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Die meisten Prüfungen habe es in Niedersachsen (5968), Baden-Württemberg (3399) und Bayern (3396) gegeben. Laut Angaben des Deutschen Jagdverbands bestanden drei von vier Menschen (75 Prozent) 2022 die Prüfung.
Einen Grund für die gestiegenen Zahlen bei den Prüfungen sieht DJV Pressesprecher Torsten Reinwald in der Coronapandemie. Diese habe "viele Leute beflügelt, die Natur noch mal genauer in Augenschein zu nehmen." Allerdings habe es bei den Prüfungen auch viel Überhang aus den Coronajahren gegeben, die aufgrund der Restriktionen nicht durchgeführt werden konnten.
Die Jägerprüfung ist die Voraussetzung, um einen Jagdschein beantragen zu können, mit dem man auf die Jagd gehen darf. Sie besteht nach DJV-Angaben aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil und einer Schießprüfung. "Das heikelste Fach ist die Waffenhandhabung und die Schießprüfung, wer da einen Fehler macht, der hat die Prüfung nicht bestanden", so Reinwald. Besonders großer Wert werde zudem auf das Thema Fleischhygiene gelegt. Andere Fachbereiche seien zum Beispiel Jagd-, Tier- und Naturschutzrecht, Wildbiologie und Hundewesen. Die durchschnittlichen Kosten der Jägerausbildung beliefen sich aktuell auf 2200 Euro. (mit dpa)