Dresden - Der Zirkus ist sein Leben: Mario Müller-Milano, der Direktor des Dresdner Weihnachts-Circus hat jetzt seinen 70. Geburtstag gefeiert- natürlich unterm Chapiteau. Wir waren einen Tag vor Weihnachten dabei.
Für seine Eltern war er vor 70 Jahren ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk, mit seinem Geburtstag am 23. Dezember und vielleicht war es ein Wink des Schicksals, dass er einmal den Dresdner Weihnachts-Circus retten sollte. Mario Müller-Milano feierte einen Tag vor Heiligabend sein Jubiläum mit Familie, Freunden und Weggefährten unterm Chapiteau an der Pieschener Allee. Artist, Schausteller und Zirkus-Direktor, das waren alles Stationen in seinem Leben. Der Zirkus wurde ihm bereits in die Wiege gelegt. Denn Müller-Milano entstammt einer Zirkusdynastie, die auf das Jahr 1822 zurückgeht. Mario stand erstmals mit 4 Jahren in der Manege und wurde später Drahtseilkünstler. Doch mit gerade 21 und dem Berufsabschluss in der Tasche passierte ein schwerer Sturz. Müller Milano stand wieder auf, fand als Schausteller ein neues Betätigungsfeld. Erinnerungen an das Zirkus-Leben in der DDR:
Seit 2008 kennen die Dresdner Müller-Milano vor allem als Direktor des Weihnachts-Circus. Damals geriet Busch-Roland in eine Krise und musste das Zelt für immer einholen. Müller-Milano sprang ein und machte das weihnachtliche Zirkus-Erlebnis zu einer festen Institution im Veranstaltungskalender, weit über die Dresdner Stadtgrenzen hinaus.
Gesundheitlich hat Müller-Milano schwere Zeiten hinter sich. Alles begann 2017 mit einer Infektion im Bein, es folgten ein Sturz und ein leichter Schlaganfall, der ihn in den Rollstuhl verbannte. Doch ans Aufgeben denkt Müller-Milano nicht, er kämpft sich zurück ins Leben. Vor allem Gesundheit ist denn auch der häufigste Wunsch an diesem Abend, unter anderem von Event-Manager Mirco Meinel, Franziska Uhlig, einer
Freundin der Familie und Gianni Huesca, alias Clown Fumagalli.
Aufstehen, weitermachen. Das scheint das Lebensmotto von Mario Müller-Milano zu sein. Nach seinem Sturz als junger Drahtseikünstler engagierte er nie einen Berufskollegen, zu schmerzlich war die Erinnerung, so verriet er es am 23. Dezember dem Publikum. Doch auch tiefe Wunden können heilen, dieses Jahr gehört erstmals eine Drahtseilnummer zum Programm. Müller-Milano hat noch viel vor, der 24. Weihnachts-Circus ist bereits in Planung.