Fr, 06.09.2024 , 12:23 Uhr

Zoff um mögliches Namenssponsoring: Kulturelles Erbe gegen finanzielle Schieflage

Görlitz - Es gibt Theater um das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz Zittau: Um sich aus einer finanziellen Schieflage zu retten, schlägt der Intendant Daniel Morgenroth vor, die Namensrechte zu verkaufen. Das sorgt für viel Kritik aus verschiedenen Bereichen und wirft die Frage auf: Wie kann das kulturelle Erbe erhalten werden, wenn der Kultur das Geld ausgeht?

Große Stadien und Event-Arenen tragen schon seit längerer Zeit den Namen von Unternehmen - Theater bisher allerdings noch nicht. Das könnte sich in Görlitz jetzt aber ändern. Um sich aus einer finanziellen Schieflage zu retten, schlägt Daniel Morgenroth, der Intendant des Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz/Zittau, vor die Namensrechte zum Sponsoring freizugeben. 

Diese Idee schlägt schnell große Wellen. Kritiker sprechen von einem "Angriff auf die kulturelle Identität", befürchten, dass ein Sponsor die Inszenierungen bremsen könnte und die Linke in Görlitz startete jüngst eine Petition mit dem Titel "Gerhart, mach das Portemonnaie auf oder du fliegst!". 

Sachsen Fernsehen hat mit Daniel Morgenroth gesprochen und ihn gefragt, warum es zu dieser Idee kam, was er zu dieser Kritik sagt und was er von Alternativvorschlägen hält. Denn klar ist: Es geht hier um viel mehr als nur einen Namen, denn vor allem geht es auch um eine fehlende Finanzierung der Kultur. 

Erste Ideen, wie das Theater zukünftig mit einem neuen Sponsor von außen aussehen könnte, gibt es schon. Das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz/Zittau hat von einer künstlichen Intelligenz Entwürfe mit bekannten Marken als Sponsor erstellen lassen und auf Facebook geteilt.