Leipzig - 900.000 Euro! So groß ist das Minus auf dem Konto vom Leipziger Rekordmeister HC Leipzig. In einem Pressegespräch am Donnerstagvormittag, ging es um nichts geringeres als um die Zukunft des Vereins.
Düstere Mienen am Donnerstagmorgen bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz des HC Leipzigs. Mit 900.000 Euro Verbindlichkeiten hat der Verein zu kämpfen, wie Manager Kay-Sven Hähner sichtlich gedrückt mitteilten musste. Die Zahlungsunfähigkeit bestehe noch nicht, so Hähner. Einige Gläubiger hätten Stundungen zugestimmt und die Gespräche mit Darlehensgebern laufen. Klar ist aber, dass eine Rettung des Vereins nur mit Hilfe von Außen gelingen kann - und die Zeit drängt.
Bis zum 30. März müssen die Leipziger die Lizenzierungsunterlagen für die nächste Saison einreichen und dem Verband ein Konzept vorlegen, wie man mindestens 500.000 Euro bis zum Saisonende in die Vereinskasse bekommt, um Schulden zu tilgen. Andernfalls droht der Entzug der Spielberechtigung für die 1. Liga.
Ziel der Vereinsführung ist es, den Verein komplett zu entschulden und nicht weiter Löcher kurzfristig zu stopfen. Daher der Bedarf von 900.000 Euro. Die Gründe für die finanzielle Misere sind laut Hähner vielfältig. Demnach haben die Leipziger schon lange mit Altschulden zu kämpfen. Zudem seien Vereinbarungen von Geldgebern nicht eingehalten worden und damit geplante Gelder für den Transfermarkt weggebrochen.
Champions League eine Nummer zu groß für HCL
Der langjährige Manager gestand am Donnerstag auch eigene Fehler ein. So habe man sich mit der Entscheidung in der Champions League anzutreten mitunter übernommen. Der Verein stellte den Spielerinnen frei bis zum Mittwoch die Möglichkeit wahrzunehmen sich nach einem anderen Verein umzuschauen. Wahrgenommen hat das nur die langjährige Kapitänin Katja Kramarczyk, die den Verein verlassen wird, und sich vorraussichtlich Bayer Leverkusen anschließt. Trainer Norman Rentsch zeigte sich stolz, dass der mannschaftliche Zusammenhalt nicht gelitten hat und appellierte an die Öffentlichkeit den HCL zu unterstützen.
Zur Hilfe springen soll jetzt unter anderem die Stadt Leipzig. Hähner bestätigte, dass man sich in konstruktiven Gesprächen befinde, man aber noch keinerlei feste Zusagen habe. Der Verein zählt auf die Fans und Handballfreunde in Leipzig. Zur Unterstützung wurde ein Konto eingerichtet, um den HC Leipzig vor der Insolvenz zu bewahren.