Sachsen - Laut Jahresabschlussberichts des sächsischen Staatsminsterium des Innern (SMI) gab es im letzten Jahr weniger Verkehrstote als im Jahr 2015. Gleichzeitig erhöhte sich das Unfallverkehrsaufkommen und die damit verbundene Anzahl an Unfällen mit Personenschäden.
Die gute Nachricht: Weniger Tote auf sächsischen Straßen
Die neuste Verkehrsunfallstatistik im Raum Sachsen zeigt: Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Anzahl der Verkehrstoten. Das Sächsische Staatsministerium des Innern (SMI) verzeichnet für das Jahr 2016 162 Verkehrstote auf sächsischen Straßen, im Vorjahr betrug diese Zahl noch 192.
Grund zur Sorge: Anzahl der Unfälle steigt
Der erste positive Eindruck der Statistik wird jedoch durch eine nähere Betrachtung revidiert. Einerseits seien es 267 mehr Personen, die im Straßenverkehr verletzt werden und auch die Anzahl der Verkehrsunfälle im Allgemeinen nahm um gut eintausend zu. Des Weiteren muss die Abnahme der Todeszahlen ambivalent betrachtet werden, denn gleichzeitig erhöhte sich, im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Eine detaillierte Einteilung der Verletzungsgrade macht die Statistik jedoch nicht.
Speziell Politiker aus dem linken Lager machen für die Verschlechterung der Situation die CDU-Regierung des Bundes verantwortlich. Eine zentrale Rolle spiele hierbei der Stellenabbau im Polizeidienst. Die negative Entwicklung der Verkehrssituation in Sachsen gehe einher mit der Abnahme der Anhaltekontrollen auf ein Rekordtief, so die Grundaussage des innenpolitischen Sprechers der Linksfraktion. Umfragen ergaben, dass die Polizei Sachsen vor 10 Jahren knapp dreimal so viele Geschwindigkeits-, Alkohol- bzw. Drogenkontrollen vornahmen wie heutzutage.
Trend in Sachsen: Anstieg der allgemeinen Kriminalitätslage
Von einer Entspannung der Verkehrssituation kann also keine Rede sein. Die Gesamtbetrachtung knüpft an den, in Sachsen und speziell in Leipzig erkennbaren Trend an: Die Zahl der Straftaten steigt erheblich an, sei in der Landeshauptstadt ein Anstieg von knapp vier Prozent erkennbar, spitzt sich die Lage in Leipzig zu, denn hier erhöhte sich die Anzahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwanzig Prozent. Die Polizei Sachsen sieht den Hauptgrund hierfür im Anstieg des Bevölkerungswachstums und den damit verbundenen Strukturreformen. Ob die Prognose für das kommende Jahr positiver ausfällt, sei zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Sollte jedoch der Verkehrssicherheitsarbeit weiterhin so wenig Aufmerksamkeit gewidmet werden, ist eine weitere Erhöhung der Verkehrsunfälle (mit Personenschäden) unausweichlich.