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SACHSEN FERNSEHEN
Silvia Metzig

Asbest auch heute noch eine Gefahr?

Bis die Verwendung von Asbest im Oktober 1993 in Deutschland verboten wurde, ist der Stoff in vielen Materialien zum Einsatz gekommen. Als Zuschlagstoff sorgte das Silikat für wünschenswerte Eigenschaften im Baugewerbe. Asbest mit seiner Faserstruktur ist hitzebeständig, sehr elastisch und widerstandsfähig gegen Fäulnis sowie Korrosion. So kam er insbesondere als Isoliermaterial zum Einsatz. Das Verbot in den neunziger Jahren kam jedoch durch seine nachweislich karzinogene Wirkung zustande.

Asbestose — was ist das und wie können Sie vorbeugen?

Weshalb ist Asbest als Stoff eigentlich so gefährlich? Das hat vor allem mit seiner faserigen Struktur zu tun. Seine Mineralfasern können unter bestimmten Umständen gelöst und über die Luft eingeatmet werden. So ist ein Eindringen in die Lunge und damit das menschliche Gewebe möglich. Trotz des Verbots steckt Asbest noch in vielen Materialien aus früheren Zeiten und nicht überall ist die Verwendung einfach erkennbar. Im Zweifel kann ein entsprechender Asbest-Test Aufschluss darüber geben. Denn liegt Potenzial für eine Luftverschmutzung von Räumlichkeiten durch Fasern des Stoffes vor, besteht dringender Handlungsbedarf. Die Asbestteilchen reizen bei Einlagerung nicht nur das Gewebe der Lunge, sondern können selbst Jahrzehnte später noch schwerwiegende Erkrankungen wie Lungenkrebs oder Tumore im Bauchfell auslösen. Man spricht zudem von Asbestose, die auch als Berufskrankheit anerkannt ist. Die Asbestose ist dabei eine schwere Erkrankung der Lunge aufgrund einer andauernden Belastung durch Asbest. Kennzeichen sind dabei unter anderem Reizhusten, ein hoher Gewichtsverlust sowie Kurzatmigkeit und Atemnot. Doch was sind Hinweise dafür, dass Sie einen professionellen Asbest-Test durchführen lassen sollten?

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Asbestbelastung in alten Industrieobjekten - Abriss

Wann ist ein Test auf Asbestbelastung anzuraten?

Seit 1993 ist in Deutschland die Verwendung von Asbest verboten, doch zuvor war der Stoff beliebt und kam seit den 1930er Jahren sehr oft und in mehr als 3000 Produkten zum Einsatz. Vor allem in Form von Asbestzement wurde mit dem Fasermaterial gearbeitet und die 1960er und 1970er Jahre waren eine Hochzeit des Materials. Da die damit gebauten Produkte oft langlebig sind, ist die Asbestbelastung nach wie vor ein großes und vor allem bauliches Problem. Insbesondere wenn Renovierungs- und Sanierungsarbeiten in Altbauten anstehen, ist somit ein Test auf Asbestbelastung nötig. Besonders problematisch sind dabei nur schwach bindende Formen wie der sogenannte Spritzasbest, denn hier können schon Alterung oder Erschütterungen für eine Freisetzung der gesundheitsschädlichen Fasern sorgen. Asbest kam früher ebenso im Brandschutz und an tragenden Elementen zum Einsatz. Schwach gebundener Asbest findet sich ebenso in Belägen aus Vinyl mit Trägerpappe wieder, zudem potenziell in Nachtspeicheröfen. Zudem kann sich Asbest leicht lösen und in die Raumluft gelangen, wenn er in Fensterkitt, Dichtungen und Anstrichen zum Einsatz kam. Zusammengefasst macht Asbest seinem Namen alle Ehre, denn dieser leitet sich vom griechischem asbestos ab, was mit „unvergänglich“ übersetzt werden kann. Bemerken Sie bei sich also für den Stoff typische Krankheitssymptome oder planen Sie eine Sanierung beziehungsweise Restaurierung im Altbau, dann ziehen Sie es unbedingt in Erwägung, einen professionellen Asbest-Test durchführen zu lassen: Denn die Folgen einer Freisetzung sind langfristig schwerwiegend für die Gesundheit.

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