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Markkleeberg ruft zur Aktion auf – Bewusst auf das Auto verzichten

Autofasten startet erstmals in Sachsen

Markkleeberg - Die Fastenzeit ist für viele Menschen eine Zeit des bewussten Verzichts – ob auf Alkohol, Süßigkeiten oder Social Media. In Sachsen wird in diesem Jahr erstmals eine besondere Aktion erprobt: das "Autofasten". Vom 5. März bis zum 19. April 2025 sind die Bürgerinnen und Bürger in Markkleeberg aufgerufen, ihr Auto bewusster stehen zu lassen und stattdessen auf Bus, Bahn, Fahrrad oder das Zu-Fuß-Gehen umzusteigen.

Projekt erstmals in Sachsen umgesetzt Organisiert wird das Projekt vom Landesverband Nachhaltiges Sachsen (LVNS). Die Resonanz sei im Vorfeld schwer abzuschätzen, erklärt Projektkoordinatorin Stephanie Scholz, doch sie hofft auf mindestens 50 bis 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. "Auch eine kleinere Anzahl freut uns. Jeder bewusste Schritt ist ein Erfolg", so Scholz.

Um den Fortschritt sichtbar zu machen, können sich die Teilnehmenden täglich in einem Fastenkalender eintragen und festhalten, welche Strecken sie mit welchen Verkehrsmitteln zurückgelegt haben.

Erfolgreiches Konzept aus Thüringen Das "Autofasten" ist keine neue Idee: Seit 2011 wird die Aktion in Thüringen durchgeführt – mit Unterstützung von Verkehrsverbänden und Kirchen. Ziel sei es, "Denkanstöße für eine nachhaltigere Mobilität zu geben", erklärt Tilman Wagenknecht, Geschäftsführer des Bus & Bahn Thüringen e.V. In den Anfangsjahren gab es viel Gegenwind – Kritiker warfen den Organisatoren vor, Autofahren schlechtzureden. Inzwischen seien solche Reaktionen kaum noch zu beobachten. "Das Autofasten ist ein freiwilliges Angebot – nicht mehr und nicht weniger", betont Wagenknecht.

Ausweitung in Sachsen geplant Der Landesverband Nachhaltiges Sachsen sieht die Aktion in Markkleeberg als Testlauf. "Unser Ziel ist es, das Autofasten im kommenden Jahr auf weitere Kommunen auszuweiten – idealerweise auf ganz Sachsen", so Koordinatorin Scholz. Ein entsprechender Projektantrag sei bereits gestellt.

Ob und wie gut die Markkleebergerinnen und Markkleeberger die Idee annehmen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Doch schon jetzt ist klar: Das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität wächst auch in Sachsen.

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