
Drei mutmaßliche Betrüger sitzen in Haft – Ermittlungen reichen bundesweit
Falsche Polizisten festgenommen – Betrugsbande fliegt auf
Ermittlungserfolg in Leipzig: Drei Männer sitzen nach Betrugsversuch an Seniorin in Haft. Sie gehören laut Polizei zu einer überregionalen Bande falscher Polizisten.
Leipzig – 06.01.2025: Ein Betrugsversuch an einer 62-jährigen Frau aus Leipzig hat zur Aufdeckung einer überregional agierenden Bande geführt, die sich als falsche Polizeibeamte ausgibt. Drei Tatverdächtige befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen wurden von der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Cybercrime bei der Staatsanwaltschaft Leipzig sowie der Ermittlungsgruppe »Schock« der Kriminalpolizei Leipzig koordiniert. Unterstützt wurden sie von mehreren Polizeidienststellen aus anderen Bundesländern – darunter das LKA Berlin, das LKA Schleswig-Holstein und die Kriminalpolizeiinspektion Oberfranken.
Betrugsmasche: Schockanruf durch falsche Polizisten
Ausgangspunkt war ein Vorfall am 6. Januar 2025. Eine 62-jährige Leipzigerin erhielt einen Anruf von einer angeblichen Polizeibeamtin namens »Stefanie Klein«, die sie über angebliche Einbrüche in ihrer Nachbarschaft informierte. Zwei Täter seien bereits gefasst worden, zwei weitere auf der Flucht. Die Frau sei laut Anruferin als nächstes Ziel auf einer bei den Tätern gefundenen Liste aufgeführt.
Ein weiterer angeblicher Beamter, »Ralf Rößler«, übernahm das Gespräch. Er forderte die Frau auf, Bargeld und Wertsachen in einen Umschlag zu packen und einem »Polizisten« zur sicheren Verwahrung zu übergeben.
Die Geschädigte wurde jedoch misstrauisch und alarmierte die echte Polizei. Als der angekündigte Abholer erschien, öffnete sie ihm nicht die Tür. Stattdessen wurde der 23-jährige mutmaßliche Täter noch vor Ort festgenommen.
Weitere Täter identifiziert – Durchsuchungen in zwei Bundesländern
Im Zuge der anschließenden Ermittlungen konnten zwei weitere Verdächtige im Alter von 24 und 25 Jahren identifiziert werden. Beide Männer sollen als »Logistiker« und »Auftraggeber« innerhalb der Betrugsstruktur agiert haben.
Am 10. April 2025 wurden Wohnungen der Verdächtigen in Chemnitz sowie im unterfränkischen Waldbüttelbrunn bei Würzburg durchsucht. Dabei stellte die Polizei Beweismittel und Bargeld sicher. Das Amtsgericht Leipzig erließ gegen beide Männer Haftbefehle.
Ermittlungserfolg durch länderübergreifende Zusammenarbeit
Die Polizei wertet die Festnahmen als wichtigen Schlag gegen eine bundesweit aktive Tätergruppe, die gezielt ältere Menschen mit sogenannten Schockanrufen unter Druck setzt.
Der Ermittlungserfolg wurde laut Polizei insbesondere durch die enge und koordinierte Zusammenarbeit der beteiligten Behörden möglich. Die Ermittlungen dauern an.