
Industrie- und Handelskammern in Sachsen haben über 1500 Firmen zu Geschäftslage und Erwartungen befragt
Konjunkturumfrage: Sächsische IHKs fordern Befreiungsschlag
Mittweida - "Weiter ohne Schwung", so haben die sächsischen IHKs das Ergebnis ihrer Konjunkturumfrage überschrieben. Die Stimmung in der sächsischen Industrie und Wirtschaft sei geprägt von Stagnation und Unsicherheit - jetzt seien entschlossene Reformen notwendig, so das Fazit der Kammern nach einer Befragung von über 1500 Unternehmen. Gestern wurde das Papier in Mittweida vorgestellt.
Einen Befreiungsschlag, nicht weniger fordern die Industrie- und Handelskammern in Dresden, Chemnitz und Leipzig von der Politik. Weniger Regeln, mehr Möglichkeiten, um den seit Jahren anhaltenden Abwärtstrend umzukehren. Nur noch 0,3 Prozent Wachstum – so die Prognose, selbst diesesn Wert kann der Chemnitzer IHK-Chef nicht erkennen.
Die Perspektivlosigkeit wirke sich auch direkt auf den Arbeitsmarkt aus – bei steigender Arbeitslosigkeit sei von einem Fachkräftemangel inzwischen kaum noch die Rede – so der Chef der IHK Leipzig.
Jeder vierte Job im Osten Deutschlands hängt direkt oder indirekt an der Autoindustrie, die steht gerade mächtig unter Druck – die dürfe man jetzt nicht einfach hängen lassen.
Nicht nur Probleme aufzuzeigen, sondern auch Lösungsvorschläge zu machen – das sehen die Kammern als ihre Aufgabe. Mit einem 10-Punkte Programm geben sie der Politik eine Handlungsempfehlung an die Hand – um den Karren aus dem Dreck zu ziehen – als Impuls für den Befreiungsschlag.
Mit WD40 und Klebeband bekommt der Ingenieur bekanntlich so gut wie alles wieder zum Laufen. Bei aller Enttäuschung – so ganz haben auch die Vertreter der Industrie- und Handelskammern die Hoffnung noch nicht aufgegeben.