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Do., 13.03.2025 , 15:59 Uhr/play_circle_outline04:16
Ein Viertel des Industrieumsatzes im Freistaat wird durch diesen Wirtschaftszweig erwirtschaftet
Automobilindustrie in der Krise - Trumps Zölle und Sachsens Wirtschaft
Sachsen- Die deutsche Automobilbranche steht unter massivem Druck – allen voran Volkswagen. Globale Herausforderungen, wirtschaftliche Unsicherheiten und politische Entscheidungen beeinflussen die Branche wie selten zuvor. Besonders in Sachsen, wo Tausende Arbeitsplätze am Fahrzeugbau hängen, blickt man mit Sorge auf die aktuellen Entwicklungen. Experten sehen sowohl Risiken als auch Chancen – doch vieles hängt von politischen Weichenstellungen und unternehmerischen Entscheidungen ab.
Die deutsche Automobilindustrie kriselt, insbesondere Volkswagen. Der Konzern verzeichnete 2024 einen Gewinneinbruch von rund 30 Prozent – Zahlen, die laut Dirk Vogel keine Überraschung sind. Für den Netzwerkmanager der Automobilindustrie liegen die Ursachen nicht nur in bekannten Problemen, sondern auch in Umstrukturierungsmaßnahmen, die sich nun in der Bilanz für das vergangene Jahr widerspiegeln.
Kosten dürften auch die von Donald Trump eingeführten Zölle verursachen. Dabei spielt es zunächst eine untergeordnete Rolle, ob Deutschland direkt von den geforderten Abgaben betroffen ist. Auch die Zölle auf Einfuhren aus Mexiko in die USA bereiten den Fahrzeugherstellern – und vor allem der Zulieferindustrie im Freistaat Sachsen – große Sorgen
Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Sachsen laut Dirk Vogel zumindest mittelfristig ein bedeutendes Automobilland. Das liege jedoch nicht allein an Volkswagen, sondern auch an Herstellern wie BMW und Porsche. Was VW betrifft, wollte sich Vogel nicht eindeutig festlegen. Eine Entscheidung für den Standort Sachsen sei aus Effizienzgründen naheliegend: Das Werk in Zwickau ist durch den Umbau auf Elektromobilität und die darauf spezialisierten Zulieferer im innerdeutschen Vergleich sehr kosteneffizient. Eine potenzielle Gefahr sieht Vogel jedoch in der niedersächsischen Politik. Niedersachsen hält 12 Prozent der VW-Anteile und könnte sein Stimmrecht entsprechend nutzen, um wirtschaftspolitische Interessen durchzusetzen.
Um Sachsens Position in der Automobilbranche zu stärken, trafen sich Zulieferer und Vertreter der Politik am Donnerstag in Westsachsen. Vogel betonte, dass dieses Treffen nicht als Reaktion auf eine akute Notlage zu verstehen sei. Doch angesichts der angekündigten Sparmaßnahmen und den politischen Verwerfungen auf dem Weltmarkt scheint das tief gestapelt zu sein. . Denn Thema beim Gipfel sei auch die Vertretung sächsischer Interessen in Sachen Automobilbau im Deutschen Bundestag.
Zudem wurde diskutiert, inwiefern der Freistaat Einfluss auf die Entscheidungen von VW nehmen kann. Wie bedeutsam das Thema ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Rund 95.000 Arbeitsplätze in Sachsen hängen direkt oder indirekt am Fahrzeugbau. Ein Viertel des Industrieumsatzes im Freistaat wird durch diesen Wirtschaftszweig erwirtschaftet. Angesichts der angespannten Haushaltslage in Sachsen hätte ein Rückzug großer Automobilbauer gravierende wirtschaftliche Folgen für die gesamte Region.