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      Im betroffenen Gebiet ist mit weiteren Funden zu rechnen

      Britische Fliegerbombe in Chemnitz entschärft

      Chemnitz- Im Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Die Folgen des Weltenbrandes sind bis heute spürbar. Neben Diskussionen über die Erinnerungskultur in Deutschland sorgen vor allem die Hinterlassenschaften des Krieges immer wieder für Aufregung. Noch immer schlummern zahlreiche Blindgänger unbemerkt in deutschen Vorgärten. In Chemnitz landete am Dienstagnachmittag genau eine solche Hinterlassenschaft in der Schaufel eines Baggers.

      Wie ein unscheinbarer Klumpen Erde sah das aus, was die Einsatzkräfte von Polizei, THW und Feuerwehr am Mittwoch über Stunden beschäftigte. Gefunden wurde die britische 250-Kilogramm-Bombe am Dienstagnachmittag bei Baggerarbeiten auf einem Privatgrundstück. Am Mittwoch sollte nun die Entschärfung des Blindgängers erfolgen. Um die Gefahr der Sprengmittelentschärfung zu minimieren, wurde – wie in solchen Fällen üblich – eine Evakuierung in einem zuvor festgelegten Sperrkreis angeordnet. Rund 3.000 Menschen waren von der Maßnahme betroffen. Dass es nicht schlimmer gekommen ist, hängt vor allem mit dem Fundort der Bombe zusammen.

      Einer der Evakuierten ist Dieter Friedrich. Der Senior hatte am Abend von dem Blindgänger gehört und war schon seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen. Über den Fund zeigte sich Friedrich wenig verwundert – im Gegenteil. Aus seiner Sicht dürfte dies nicht der letzte Einsatz dieser Art in dem betroffenen Gebiet gewesen sein.

      Auch die Polizei rechnet in der Gegend rund um Erfenschlag mit weiteren Bombenfunden. Im Süden der Stadt seien bei der Bombardierung viele Sprengkörper niedergegangen. Mit Blick auf die Blindgängerquote müsse man sich auf weitere Einsätze einstellen.

      Die Entschärfung der Bombe in Erfenschlag dauerte länger als gewöhnlich. Das lag zum einen an einer Passantin, die kurz vor Beginn der Entschärfung noch zu einem Spaziergang im Sperrgebiet aufgebrochen war. Zudem spielt die Auffindesituation bei solchen Lagen eine entscheidende Rolle. In diesem Fall gingen die Spezialkräfte auf Nummer sicher und setzten auf eine Entschärfung per Wasserschneideanlage aus der Ferne. Das sorgte für mehr Sicherheit, aber auch für eine längere Einsatzdauer.

      Neben dem Sprengmittelräumdienst, der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk waren 410 Polizisten im Einsatz. Gegen 15:30 Uhr konnte der Einsatz erfolgreich beendet werden. Der Sperrkreis wurde anschließend aufgehoben, und die Anwohnerinnen und Anwohner konnten in ihre Häuser zurückkehren.

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