Des einen Leid, des anderen Job: So wird der Pollenflug gemessen
Die einen freuen sich über die ersten warmen Sonnenstrahlen, die anderen bunkern schon die Vorräte an Taschentüchern. Denn mit dem Frühling kommt nicht nur das Grün zurück, sondern auch die Pollensaison – und die trifft Allergiker mit voller Wucht. Doch woher weiß man eigentlich, was gerade durch die Luft wirbelt? In Chemnitz gibt es dafür eine spezielle Messstation, die den Pollenflug genau unter die Lupe nimmt.
Die berühmte Dresdner Kamelie zeigt ihre Blüten, die Sonne scheint wieder deutlich länger und die ersten Frühblüher sind auch schon da. Der Frühling scheint also in Sachsen angekommen. Und während die einen das schöne Wetter in vollen Zügen genießen, gehen die anderen nicht mehr ohne Taschentuch aus dem Haus: Allergiker. Denn mit den steigenden Temperaturen beginnt auch der große Pollenflug – und der macht sich nicht nur auf Fensterscheiben, sondern vor allem in Nasen und Augen bemerkbar. Doch wer oder was sorgt eigentlich dafür, dass wir wissen, welche Pflanzen gerade ihr unsichtbares Konfetti in die Luft schleudern? In Chemnitz steht eine von deutschlandweit rund 20 Pollenmessstationen. Betreut wird sie von Benjamin Georgi, Wissenschaftliftlicher Mitarbeiter der Landesuntersuchungsanstalt in Chemnitz. Und obwohl die Pollenfalls unscheinbar aussieht, ist für eine gezielte Vorhersage unerlässlich.
Die Aufgabe der Messstation ist klar: Luft einsaugen, Pollen herausfiltern und für die Wissenschaft festhalten, was da alles herumfliegt. Was sich so simpel anhört bedeutet für Benjamin Georgi einiges an Arbeit. Damit zuverlässige Daten entstehen können, muss der wissenschaftliche Mitarbeiter die eingesammelten Pollen im Labor aufwändig aufbereiten. Um eine genaue Datenlagen abbilden zu können braucht es einen guten Fokus und vor allem eins: Geduld. Immerhin zählen die wissenschaftlichen Mitarbeiter auf dem Präparat jede Polle einzeln und das kann dauern.
Und wer jetzt denkt: „So eine Pollenmessung könnte ich auch in meinem Garten machen“, der liegt gar nicht so falsch. Die Stiftung Deutsche Polleninformationsdienst sucht immer wieder Freiwillige, die helfen, das Netz der Messstationen zu erweitern. Für Allergiker bleibt der Frühling dennoch eine Herausforderung. Die besten Tipps: Möglichst nicht zur Hauptflugzeit nach draußen gehen, Kleidung regelmäßig wechseln und Fenster lieber in den frühen Morgenstunden öffnen.