Sieht so nachhaltige Logistik aus?
Erster vollelektrischer Schwerlast-LKW in Dresden
Schon seit ein paar Wochen ist der erste Schwerlast-E-LKW bei DB Schenker in Dresden in Betrieb. Der Weg dahin war jedoch steinig - hat er sich gelohnt?
Ein 40-Tonner ohne Diesel – was lange wie Zukunftsmusik klang, ist nun in Dresden Realität: EPL Deutschland setzt erstmals einen vollelektrischen Schwerlast-LKW bei DB Schenker in Dresden ein. Das Fahrzeug übernimmt den Werksverkehr zwischen Produktionsstandort und Lagerhalle – eine Strecke, die bislang mit Diesel-Fahrzeugen bewältigt wurde. Ziel des Pilotprojekts: Erfahrungen im realen Betrieb sammeln und zeigen, dass Elektromobilität auch im Schwerlastbereich möglich ist. Seit ein paar Wochen ist das Fahrzeug nun in Benutzung, aber was lässt sich jetzt schon über den klimafreundlichen Umstieg sagen?
Der vollelektrische LKW, der nun in Dresden zum Einsatz kommt, ist das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit. Die ursprüngliche Idee stammt von EPL-Geschäftsführer Matthias Lüktemeier. In enger Zusammenarbeit mit dem Logistikdienstleister DB Schenker und weiteren Partnern wurde über einen langen Zeitraum hinweg getestet, optimiert und weiterentwickelt. Die Förderzusage für das Projekt unter dem Leitsatz „Hin zur nachhaltigen Logistik“ kam bereits vor der Corona-Pandemie – vom Bundeswirtschaftsministerium. Doch kann der Elektro-LKW tatsächlich mit seinem dieselbetriebenen Vorgänger mithalten? Für Uwe Maciej, Fahrer bei DB Schenker, ist die Antwort eindeutig: Ja. Er wolle nicht mehr zurückwechseln, sagt er. Die Vorteile liegen für ihn klar auf der Hand – keine lauten Motorengeräusche, keine Abgase. Das sei nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern verbessere auch die Arbeitsbedingungen deutlich, wie auch Jörg Schilling, Leiter der DB-Schenker-Geschäftsstelle in Dresden, betont. Auch die oft diskutierte Ladezeit sieht er nicht als Hürde – mit sorgfältiger Planung lasse sich der neue Betriebsablauf gut integrieren. Ob das zukunftsweisende Konzept auch bei anderen Unternehmen Schule macht, bleibt abzuwarten. Die ersten Wochen im Einsatz stimmen jedoch optimistisch.