Feuerteufel in Glauchau? Brandserie stellt Feuerwehr auf Probe

Glauchau - In der Nacht von Freitag auf Samstag brannte ein ehemaliges Industriegebäude in Glauchau. Am Samstagabend kam es dann zum nächsten Brand in einer Lagerhalle.

Beide Brandorte befinden sich an der B 175, innerhalb einer Luftlinie von rund 250 Metern. Dieses Wochenende forderte die rund 100 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen bis aufs Äußerste heraus. Beim Brand am Samstagabend war der fehlende Schlaf der Einsatzkräfte durch den vorherigen Einsatz das kleinste Problem. Hauptsächlich brannten Müll und Unrat, was zu einer massiven Rauchentwicklung führte, die in Richtung des angrenzenden Stadtteils zog. Während der Löscharbeiten musste die Waldenburger Straße voll gesperrt werden, und aufgrund des starken Rauchs wurden die Anwohner über die Warn-App „NINA“ informiert, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Für die Glauchauer Feuerwehr war dies alles andere als ein Kinderspiel. Trupps im Außen- sowie Innenbereich bekämpften den Brand. Die Feuerwehr startete im Erdgeschoss und musste daraufhin Etage für Etage nach oben kontrollieren, wie weit das Feuer bei der offenen Bauweise des Gebäudes nach oben gezogen war. Dies stellte in dem verwinkelten, alten Gebäude ein Risiko für die Einsatzkräfte dar. Neben den rund 100 Einsatzkräften mit 25 Feuerwehrfahrzeugen und drei Polizeifahrzeugen war auch ein Brandursachenermittler vor Ort. Ein solcher Einsatz kostet die Feuerwehr schon viel Energie. Wenn jedoch der zweite Brand innerhalb von 24 Stunden geschieht, kommt die Feuerwehr an ihre Grenzen.

Auch wenn die Glauchauer Feuerwehr das Wochenende souverän gemeistert hat, stellt sich immer noch die Frage, wie es zu zwei Bränden innerhalb von 24 Stunden kam. Die Polizei ermittelt weiterhin die Brandursache und sucht nach Zeugen. Laut dem Oberbürgermeister Marcus Steinhart sei die Sorge um einen Feuerteufel berechtigt. Beide Fälle würden darauf hindeuten, dass es keine Hemmschwelle mehr gebe.