filmkritik: "Black Friday for Future" (Une année difficile)
Inhalt
Albert steckt in einem großen Schuldenberg. Mehrere Kredite, die Familie angepumpt – doch es will sich trotz Schuldnerberatung irgendwie keine Besserung einstellen. Mit diversen, windigen Aktionen hält er sich über Wasser, bis er Bruno kennenlernt, dessen Situation ganz ähnlich aussieht. Und so landen beide zunächst in einer Bar, wo es Getränke und Essen für lau gibt – das macht hellhörig. Als beide kurz darauf feststellen, dass sie sich inmitten junger Klimaaktivisten befinden, die den Kapitalismus an den Pranger stellen ist fortan nicht nur der Schuldige für die Schulden gefunden: Albert und Bruno nutzen die Klimabewegung, um, statt den Planeten, eher sich selbst zu retten. So werden gebrauchte Möbel privat abgestaubt oder ein wenig Geld kassiert um Autofahrer bei Klimastreiks heimlich gewähren zu lassen. Wie lange ihr falsches Spiel anhält, ist fraglich. Zudem es auch noch Hardcoreaktivistin „Kaktus“ gibt, welche die Gefühlswelt der beiden auf den Kopf stellt…
Kritik
Die französische Komödie BLACK FRIDAY FOR FUTURE ist zunächst nicht wie man befürchten mag, eine Parodie auf Klimabewegungen wie Fridays for Future. Das macht auch der Originaltitel deutlich – der heißt nämlich übersetzt „Ein schwieriges Jahr“. Und so fokussiert sich der Film stehts auf die beiden Antagonisten, die zwar manchmal ein wenig zu schamlos bei ihren Aktionen agieren, dabei aber meist eine Portion Charme mit sich führen. Dabei treffen viele Gags jedoch nicht ins Schwarze und werden manchmal zu lang gezogen, sodass der Lacher versandet. Zu Schmunzeln gibt es aber in jedem Fall immer wieder etwas. BLACK FRIDAY FOR FUTURE ist kein Slapstick-Feuerwerk und schlägt zwischendurch auch mal ernste Töne an. Im Gegensatz zu vielen anderen Komödien der letzten Jahre, die mit schnellem Dialoggeplapper und Schnittstakkato Humor mit Hektik verwechseln, halten sich die Macher hier angenehm zurück. Dazu passt dann auch, dass die Charaktere nicht zu überkandidelt ausgefallen sind und der Streifen trotz etwas Mangel an gelungenem Humor gut anzuschauen ist. Dennoch schade, dass das Regieduo von ZIEMLICH BESTE FREUNDE aus der Idee nicht noch mehr rausgeholt hat und dass gerade der Endeindruck durch ein seltsam-surreales Ende geschmälert wird.
Bildquelle: Weltkino Filmverleih