Die riesige Rauchsäule über dem mittelsächsischen Nossen war kilometerweit sichtbar. Eine alte Puppenfabrik war aus bisher ungeklärten Gründen in Brand geraten. Gegen 17:30 Uhr wurden Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert. Die herbeigeeilten Rettungskräfte konnten zumindest für den Dachstuhl des Gebäudes nichts mehr tun.
Angesichts der raschen Ausbreitung des Flammenmeers kam ein Löschangriff im Innenbereich nicht mehr infrage – zu gefährlich für die Feuerwehrleute. Von außen und per Drehleiter versuchten die Rettungskräfte, das Inferno unter Kontrolle zu bringen. Kein einfaches Unterfangen, denn die Umstände vor Ort erschwerten den Einsatz erheblich. Trotz Unterstützung durch das Technische Hilfswerk gelang es den Rettern nur schwer, nah genug an das brennende Gebäude zu gelangen. Zudem gab es Probleme mit der Löschwasserversorgung, da nicht genügend Hydranten zur Verfügung standen. Um dieses Problem zu lösen, wurde kurzerhand Wasser aus der Freiberger Mulde entnommen.
Über 100 Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz. Am Abend galt der Brand eigentlich als gelöscht, doch immer wieder loderten Brandnester auf. Am Morgen wurde das Feuer schließlich vollständig unter Kontrolle gebracht, jedoch konnten nur Teile der Wehren abrücken. Grund dafür war die sogenannte Brandwache – eine Maßnahme zur Überwachung der Einsatzstelle über die eigentlichen Löscharbeiten hinaus, um ein erneutes Aufflammen durch übersehene Glutreste zu verhindern.
Verletzt wurde nach aktuellem Stand niemand. Die Gefahr durch den entstandenen Rauch für die Bevölkerung war dennoch so hoch, dass die Behörden die Warn-App NINA aktivierten. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Noch bis in die Mittagsstunden wurde darauf hingewiesen, den betroffenen Bereich zu meiden. Die Polizei geht aktuell von Brandstiftung aus. Die Sachverständigen konnten den Brandort am Morgen allerdings noch nicht betreten. Somit blieb zunächst unklar, was genau das verheerende Feuer ausgelöst hat. Ebenso offen ist die Frage, was mit den Überresten des denkmalgeschützten Gebäudes geschieht und wie hoch der entstandene Sachschaden ist.