Markranstädt, Döhlen
Stadt sperrt Vereinsheim: Volksfest vor dem Aus?
Markranstädt - Der Traditionsverein "Döhlener Volksfestfreunde e.V." sieht sich mit dem Verlust seines Vereinshauses konfrontiert. Ohne eine neue Unterkunft droht das Aus für das beliebte Volksfest, welches der Verein ehrenamtlich organsiert.
Vereine sind das Rückgrat vieler Gemeinschaften – besonders auf dem Land. Doch fast jeder vierte Verein in kleinen Gemeinden kämpft ums Überleben, oft wegen schwindender Mitgliederzahlen. In Markranstädt bei Leipzig ist das anders: 50 Vereine zählt die Stadt mit über 5000 Engagierten . Und doch steht ein traditionsreicher Verein vor dem Aus – nicht wegen fehlender Mitglieder, sondern weil sein Vereinshaus marode und unbenutzbar ist. Ohne dieses Gebäude droht das Aus für ein Volksfest, das die Region seit Jahrzehnten prägt. Die Stadt Markranstädt hat bislang keine Lösung – eine Zerreißprobe für die Vereinsmitglieder. SACHSEN-Fernsehen-Reporter Jonas Juckeland ist dem Hilferuf nachgegangen.
Bedrohung durch Verlust des Vereinshauses
In Döhlen bei Markranstädt, im Norden von Sachsen, kämpft der Traditionsverein "Döhlener Volksfestfreunde e.V." um den Fortbestand ihres ehrenamtlichen . Das Vereinshaus, zentral für die Organisation der Dorffeste, wurde durch ein Unwetter im Sommer 2024 schwer beschädigt, wie Vereinsmitglied Elke Rösler berichtet. Nach Angaben des Vereins traten die Probleme nach einem starken Sturm auf, der das Vereinshaus überschwemmte. Der Klub, der seit über 62 Jahren das Döhlener Volksfest organisiert, steht nun vor einer ungewissen Zukunft.
Behördliche Reaktion und Verstrickungen
Die Stadt Markranstädt sperrte das Gebäude umgehend nach einer Begutachtung durch einen Sachverständigen. Bürgermeisterin Nadine Stitterich erklärte schriftlich, dass das Gebäude aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste, nachdem Schäden an Dach und Mauerwerk festgestellt worden waren. Die Eigentumsverhältnisse – eine Erbengemeinschaft auf privatem Grund – verhindern derzeit größere Baumaßnahmen durch die Stadt.
Dringende Notwendigkeit einer Lösung
Für Elke Rösler und ihre Vereinsmitstreiter steht viel auf dem Spiel. Das Vereinsgelände dient nicht nur der Lagerung von Equipment, sondern der Platz direkt vor dem Gebäude auch als Veranstaltungsort für das von ihnen organisierte Döhlener Volksfest. Kurzfristig konnte der Verein eine Zwischenlösung für die Lagerung im Nachbardorf finden, doch eine dauerhafte Lösung gibt es nicht. Die Stadt bot an, Stromanschlüsse für die Versorgung des Festes über benachbarte städtische Gebäude zu ermöglichen, was jedoch das Hauptproblem der fehlenden Lagermöglichkeiten ungelöst lässt.
Der Fortbestand des Döhlener Volksfests, das als ein bedeutendes Ereignis für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der umliegenden Orte gilt, steht durch den Verlust des Vereinshauses vor einer Zerreißprobe. Der Verein hofft auf eine besser abgestimmte Unterstützung seitens der Gemeinde, um eine langfristige Lösung für ihre Unterbringungen zu finden.