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2024: Zahl der Drogenfunde in JVA gestiegen

Mehr Drogen in Sachsens Gefängnissen entdeckt

Dresden – Die Menge an Drogenfunden in Sachsens Gefängnissen ist 2024 deutlich gestiegen. Laut Justizministerium wurden über 2,4 Kilogramm Betäubungsmittel sichergestellt – das sind 1,5 Kilogramm mehr als im Vorjahr. Mehr als die Hälfte der beschlagnahmten Substanzen entfielen auf Cannabis. Während Heroin und Kokain nur vereinzelt entdeckt wurden, stieg die Zahl der sichergestellten neuen psychoaktiven Stoffe (NPS) auf 114 – fast dreimal so viele wie 2023.

Drogenfunde führen zu Strafanzeigen

Jeder Fund wird zur Anzeige gebracht, erklärte ein Ministeriumssprecher. Falls sich eine Substanz einer bestimmten Person zuordnen lässt, wird ein Verfahren eingeleitet – allerdings werden diese Fälle statistisch nicht erfasst.

Die Justizvollzugsanstalten setzen verstärkt auf Kontrollen: Besonders im geschlossenen Vollzug werden Räume regelmäßig durchsucht, um versteckte Drogen oder sicherheitsrelevante Gegenstände aufzuspüren. Dennoch gelingt es immer wieder, unerlaubte Substanzen in die Anstalten einzuschleusen – vor allem durch Besuche oder beim Haftantritt.

Spürhunde im Einsatz

Fünf speziell ausgebildete Spürhunde unterstützen die Beamten bei der Suche nach Drogen und Datenträgern. Sie erschnüffelten im vergangenen Jahr in 14 Fällen Betäubungsmittel, zudem fünf Handys sowie mehrere Verstecke. Insgesamt wurden 202 Handys sichergestellt – 30 weniger als 2023. Mobiltelefone sind in Sachsens Gefängnissen grundsätzlich verboten. Nur im offenen Vollzug kann die Anstaltsleitung Ausnahmen gewähren.

Gewalt unter Häftlingen rückläufig

Während Drogenfunde zunahmen, ging die Gewaltkriminalität in Sachsens Gefängnissen leicht zurück. 2024 wurden 142 Übergriffe unter Häftlingen gemeldet – darunter Nötigung, Erpressung und Körperverletzung. Im Jahr zuvor waren es 133 Fälle. Auch die Zahl der Angriffe auf Justizbedienstete sank von 65 auf 39.

Zahlen zu Sachsens Gefängnissen

Am 1. Februar 2025 saßen in den zehn Justizvollzugsanstalten Sachsens 2.935 Personen ein – darunter 210 Frauen. Rund 37 Prozent der Insassen waren ausländischer Herkunft, mit den meisten Gefangenen aus Polen, Syrien, Tschechien, Tunesien und der Ukraine.

Die Justizvollzugsanstalten bleiben trotz verstärkter Sicherheitsmaßnahmen mit Schmuggel und illegalen Gegenständen konfrontiert. Die Behörden setzen daher weiterhin auf schärfere Kontrollen, um unerlaubte Substanzen hinter Gittern einzudämmen

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