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SACHSEN FERNSEHEN
Nico Adam

Neue Gedenkstätte erinnert an deutsch-deutschen Häftlingsfreikauf

Chemnitz- Das Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz ist als einstiger Abwicklungsort des Häftlingsfreikaufs aufseiten des ostdeutschen Regimes ein wichtiger Erinnerungsort an DDR-Unrecht und deutsche Teilung.

Für die meisten der mehr als 33.000 politischen Gefangenen, die zwischen 1962 und 1989 von der Bundesregierung aus der Haft in der DDR freigekauft wurden, ging es von hier aus in die Freiheit. Außerdem diente der Gebäudekomplex als Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit und zuvor der sowjetischen Geheimpolizei NKWD/MGB. In der Zeit des Nationalsozialismus waren im Kaßberg-Gefängnis Angehörige unterschiedlicher Opfergruppen eingesperrt. Bis dieser Ort jedoch in neuem Glanz erstrahlen konnte, war es ein langer Weg. Knapp 12 Jahre kämpfte der Chemnitzer Verein Kaßberg-Gefängnis um die Errichtung.

Auf rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird nun an die hier Inhaftierten zweier Diktaturen erinnert. Am Eröffnungswochenende lockt die neue Gedenkstätte mit freiem Eintritt und sorgte für Besucherzahlen von über 3.000 Interessierten. Den regulären Betrieb nimmt der Lern- und Gedenkort am 28. Oktober 2023 auf. Geöffnet ist ab dann Mittwoch bis Sonntag, jeweils 10 bis 17 Uhr.

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