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Kulturhauptstadt-Projekt 2025 würdigt berühmten Expressionisten

Neues Museum für Karl Schmidt-Rottluff in Chemnitz

Chemnitz – Ein Stück Kunstgeschichte kehrt zurück an seinen Ursprung: Das Elternhaus von Karl Schmidt-Rottluff, Mitbegründer der berühmten Künstlergruppe „Brücke“, ist nach aufwendiger Sanierung als Museum eröffnet worden. Das Projekt ist Teil des Programms der Kulturhauptstadt Europas 2025 – und würdigt einen der bedeutendsten deutschen Expressionisten direkt an seinem Geburtsort.

Das einst vom Verfall bedrohte Haus im Chemnitzer Stadtteil Rottluff wurde für rund 3,5 Millionen Euro restauriert. Besucherinnen und Besucher erwartet nun eine Dauerausstellung, die sich dem Leben des 1884 geborenen Künstlers widmet. Gezeigt werden Kunstwerke, Faksimiles, Dokumente sowie Holz-, Stein- und Schmuckobjekte. Auch private Gegenstände, darunter eine Tabakpfeife des Künstlers, gehören zur Sammlung. Zur Eröffnung am Sonntag war ein Festakt geplant. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bezeichnete Schmidt-Rottluff in einer Mitteilung als „herausragenden Künstler“, dessen Werk während der NS-Zeit unterdrückt wurde.

Karl Schmidt-Rottluff wurde 1884 in Rottluff bei Chemnitz als Karl Schmidt geboren. Seine Eltern betrieben dort eine Mühle. Nach dem Abitur zog er nach Dresden, um Architektur zu studieren – doch seine Leidenschaft galt der Kunst. Im Jahr 1905 gründete er zusammen mit den Kommilitonen Ernst Ludwig Kirchner, Otto Bleyl und Erich Heckel die Künstlergruppe „Brücke“. Diese galt als ein Ausgangspunkt des deutschen Expressionismus. Fortan fügte Schmidt seinem Namen den Geburtsort hinzu – Schmidt-Rottluff.

Mit der Museumseröffnung wird der Künstler nicht nur in seine Heimatstadt zurückgeholt – sie wird auch zum kulturellen Erinnerungsort. Das Haus zeigt nicht nur Werke, sondern beleuchtet auch die Vorgeschichte des Expressionismus in Chemnitz. Die Initiative ist ein Teil des Kulturhauptstadt-Jahres 2025 und verbindet Vergangenheit und Zukunft: Ausdrucksstarke Kunst an ihrem historischen Ursprung – zugänglich für ein breites Publikum.

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