
Im Sächsischen Landtag haben heute Vertreter aller Parteien zu den Wahlergebnissen Stellung bezogen.
Sachsen sieht blau, in Berlin gewinnt schwarz
Dresden - Deutschland hat gewählt, und die CDU hat gewonnen. Ginge es nach Sachsen - wäre der Sieger allerdings eindeutig eine andere Partei. Heute haben im Sächsischen Landtag Vertreter der einzelnen Parteien zu den Wahlergebnissen Stellung bezogen - und schon mal den Weg für die kommenden vier Jahre skizziert.
Sachsen strahlt auf der Landkarte an diesem Tag nach der Bundestagswahl fast einheitlich in kitzeblau - nahezu alle Direktmandate hat sich die AfD gesichert, außerdem mehr als 37 Prozent der Zweitstimmen. Mit entsprechend stolz geschwellter Brust traten deren Vorsitzender heute vor die Presse.
Die CDU ist der Gewinner der Bundestagswahl - musste allerdings deutliche Einbußen hinnehmen - in Sachsen kam sie gerade mal auf knapp 20 Prozent. Generalsekretär Tom Unger macht dafür die gescheiterte Ampel verantwortlich.
Ganz sicher der Gewinner der Herzen ist die Linke - mit einer frischen Mannschaft kämpften sie sich nach dem Weggang von Sahra Wagenknecht zurück und sind jetzt mit fast 9 Prozent im Bundestag vertreten - aus Sachsen gab es 11,3 Prozentpunkte.
Die SPD spricht gar von einem katastrophalen Ergebnis. 8,5 Prozent der Zweitstimmen bekam sie aus Sachsen - in Berlin würde es trotzdem für eine Regierungsbeteiligung reichen.
Gerade mal 3,2% der Wähler in Sachsen machten ihr Kreuz bei der FDP - auch im künftigen Bundestag wird sie nicht mehr vertreten sein.
Noch viel knapper an der 5-Prozenthürde ist das Bündnis Sahra Wagenknecht gescheitert - in Sachsen gab es immerhin 9 Prozent der Stimmen - hier wird man sich künftig nun auf die Landespolitik konzentrieren - wo das BSW auf der Oppositionsbank sitzt.
Ein weiterer klarer Verlierer der Bundestagswahl sind die Grünen - 6,5 Prozent gab es aus Sachsen - bundesweit schaffte man 11,6%.
Der größte Gewinner bei dieser Bundestagswahl war allerdings keine Partei - sondern die Wahlbeteiligung. Denn die fiel mit über 83% so hoch aus wie seit Jahrzehnten nicht mehr.