
Sachsen vor dem Umbruch: Kretschmer warnt vor Wirtschaftskollaps und schmiedet radikale Pläne
Dresden - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer spricht über notwendige Einsparungen und die Stärkung der sächsischen Wirtschaft. Was bedeutet das für Metropolen und ländliche Räume? Unser politischer Chef-Reporter Jan Kaufhold hat im Landtag mit Ministerpräsidenten Michael Kretschmer gesprochen.
Sachsens Zukunft unter finanziellem Druck
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sprach in seiner ersten Regierungserklärung der neuen Legislaturperiode über die Notwendigkeit, jährlich zwei Milliarden Euro im Haushalt zu sparen. Laut Kretschmer seien die Einsparungen die Folge einer „desaströsen Wirtschaftspolitik“ in Berlin in den letzten drei Jahren. "Das Land kann sich keinen weiteren Rückgang leisten", betonte er. Kretschmer argumentierte, dass der Politikwechsel in Berlin notwendig sei, um Wirtschaftswachstum zu fördern.
Fokus auf Metropolen und ländliche Räume
Kretschmer betonte die Bedeutung der Landesentwicklungsplanung sowohl für Metropolen als auch für den ländlichen Raum. „Dieser Freistaat steht auf diesen beiden Beinen“, sagte er. Durch gleichmäßige Entwicklungsmaßnahmen sollen zukünftige wirtschaftliche Arbeitsplätze und der gesellschaftliche Zusammenhalt, etwa in Kultur und Jugendarbeit, gestärkt werden.
Industrie und Energiewirtschaft im Blickpunkt
Ein bedeutendes Thema war die sächsische Industrie und Wirtschaft, mit besonderem Augenmerk auf Volkswagen. Kretschmer forderte mehr Verantwortung von Unternehmen wie Volkswagen, um ihre starken Positionen in Sachsen zu sichern. Abschließend wies er auf die gescheiterte Energiewende hin und forderte eine Neuordnung mit zusätzlichen Parametern, die eine wettbewerbsfähige CO2-Reduktion ermöglichen.
Politische Zusammenarbeit unter neuen Vorzeichen
In Bezug auf die politische Zusammenarbeit äußerte sich Kretschmer optimistisch bezüglich der Bildung einer Mehrheit für den nächsten sächsischen Haushalt, auch ohne die AfD. "Es ist wichtig, dass wir einen Haushalt haben, damit weitergearbeitet werden kann", sagte Kretschmer in Anspielung auf die Gespräche mit anderen Parteien während des Konsultationsmechanismus.
Ausblick und Weiterentwicklung
Im Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden von Volkswagen, Oliver Blume, wurde klar, dass Sachsen weiterhin als Industrieland gestärkt werden soll. Kretschmer teilte mit, dass konkrete Vereinbarungen getroffen wurden, um die Produktionslinien in Zwickau und Mosel auszulasten und auch die Zulieferer von der Stabilität der Maßnahmen profitieren sollen. Bis zum Sommer sollen weitere Fortschritte besprochen werden.
Diese strategischen Maßnahmen Kretschmers zielen darauf ab, eine nachhaltige und wirtschaftlich stabile Zukunft für Sachsen zu sichern, trotz der aktuellen finanziellen Herausforderungen.