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Neue Regelung soll Lehrermangel entgegenwirken
Sachsen weitet Lehrereinsatz ohne Studium aus
Sachsen will Quereinsteiger ohne Lehramtsstudium in bestimmten Fächern einsetzen, um den Lehrermangel zu bekämpfen.
Dresden/Leipzig - An Sachsens Schulen fehlen derzeit rund 1.400 Lehrkräfte. Um dem Mangel entgegenzuwirken, plant Kultusminister Conrad Clemens (CDU) eine Erweiterung der Einstellungsmöglichkeiten. Menschen ohne Lehramtsstudium, aber mit relevanten Berufsabschlüssen, sollen künftig unterrichten dürfen.
Im Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" kündigte Clemens eine Anpassung des Einstellungserlasses an. "Das bedeutet, dass wir neue Zielgruppen ansprechen können für einen Einsatz an unseren Schulen", erklärte er. Geplant ist der Einsatz dieser neuen Lehrkräfte vor allem in den Bereichen Schwimmunterricht, Kunst, Musik und Sport an Grund- und weiterführenden Schulen.
Quereinsteiger mit fachspezifischen Qualifikationen
Laut Clemens reicht für den Einsatz im Sportunterricht beispielsweise ein B-Trainerschein oder eine Rettungsschwimmerqualifikation aus. Ähnliche Regelungen sind für andere Fachbereiche geplant. Der Kultusminister betonte, dass diese neuen Lehrkräfte die gleiche Einstiegsunterstützung wie klassische Seiteneinsteiger erhalten sollen.
Umsetzung ab dem nächsten Schuljahr
Die neuen Regelungen sollen bereits zum kommenden Schuljahr in Kraft treten. Sachsen kämpft seit Jahren mit einer angespannten Personalsituation im Bildungsbereich. Aktuell kann der vorgesehene Unterricht nur zu etwa 95 Prozent abgedeckt werden, so das Kultusministerium. Im Vergleich zum Schuljahr 2023/24 fehlen derzeit etwa 200 Lehrkräfte mehr.
Clemens betonte, dass es sein Ziel sei, die Unterrichtsversorgung schnellstmöglich zu verbessern. Ob der neue Ansatz langfristig den Lehrermangel in Sachsen mildern kann, bleibt abzuwarten.