Sachsen Fernsehen

Waldschäden gehen zurück – Monitoring läuft wieder an

Sachsenforst gibt Entwarnung zu Borkenkäfer

Sachsen – In den Wäldern Sachsens kehrt nach den dramatischen Schäden durch den Borkenkäfer in den Jahren 2018 bis 2020 langsam Ruhe ein. Der Staatsbetrieb Sachsenforst berichtet von einem landesweiten Rückgang der Schadholzmengen. Doch eine Rückkehr zur Normalität ist nur unter Vorbehalt möglich – das Wetter könnte erneut zum Risikofaktor werden.

„Die Schadholzmengen sind nach den Höhepunkten in den Jahren 2019 und 2020 deutlich rückläufig“, sagt Lars Richter, Sprecher des Staatsbetriebs Sachsenforst. Vor allem in stark betroffenen Regionen wie dem Vogtland und dem Westerzgebirge sei die Dynamik des Käferbefalls inzwischen deutlich geringer als noch in den Jahren 2018 bis 2021.

Zum Start der neuen Saison gibt es laut Sachsenforst erste Meldungen über vereinzelte Einbohrungen, diese seien bislang jedoch nicht bestätigt. Erst mit Beginn des regulären Monitorings in der kommenden Woche könne man genauere Aussagen treffen.

Ein konzentrierter Schwärmflug des Borkenkäfers sei laut Wetterdienst bis Mitte April eher unwahrscheinlich. Zwar können milde und trockene Wetterbedingungen die Entwicklung des Käfers begünstigen – vor allem bei Fichten –, jedoch seien keine Extrembedingungen wie im Dürrejahr 2018 zu erwarten. Auch geeignetes Brutmaterial sei aktuell kaum vorhanden. „Dieses für die überwinterten Käfer sehr geeignete erste Bruthabitat hätte wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung in den Folgemonaten“, erklärt Richter.

Um künftigen Ausbrüchen vorzubeugen, wurden im Staatswald bereits umfangreiche Aufräumarbeiten abgeschlossen. Gefährdete Bestände werden regelmäßig kontrolliert. Bei einem erneuten Befall sei eine schnelle Entnahme betroffener Bäume erforderlich. Ein intensives Fallenmonitoring wird fortgesetzt, um mögliche Trendänderungen frühzeitig zu erkennen. Die Bestände potenziell gefährdeter Bäume hätten sich im Vergleich zum Vorjahr stabilisiert. „Flächige Bestandsausfälle sind im Gegensatz zu 2018 bis 2020 mittlerweile selten“, so Richter. Derzeit beschränke sich der Befall meist auf kleinere Herde – eine Trendumkehr sei jedoch abhängig vom weiteren Wetterverlauf.

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