
Plakatkampagne und DNA-Test sollen Fall Emely nach drei Jahren klären
Säuglingsleiche in Dresden: Neue Spurensuche
Drei Jahre nach dem Fund der toten Emely in Dresden-Leuben läuft erneut eine Plakataktion. Zudem werden rund 8.000 Frauen zum DNA-Abgleich eingeladen.
Dresden – Der Fall Emely bewegt noch immer: Drei Jahre nach dem tragischen Fund einer toten Säuglingsleiche in einem Waldstück bei Dresden-Leuben gehen die Ermittlungen weiter. Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden rufen den Fall mit einer neuen Plakatkampagne erneut in das öffentliche Bewusstsein. Ziel ist es, neue Hinweise zu erhalten, die zur Identifikation der Mutter und zur Aufklärung des Falls führen könnten.
Am 7. Februar 2022 war die Leiche eines neugeborenen Mädchens nahe des Rosenschulwegs entdeckt worden. Das Kind – später von den Behörden Emely genannt – wurde auf einem Dresdner Friedhof beigesetzt. Die Obduktion ergab, dass das Baby nach der Geburt zunächst lebte. Da sich die Todesursache nicht zweifelsfrei klären ließ, ermittelt die Mordkommission seither wegen des Verdachts des Totschlags.
Trotz zahlreicher Aufrufe und insgesamt 50 Hinweisen aus der Bevölkerung konnte die Mutter bislang nicht gefunden werden. Deshalb setzen die Ermittler nun erneut auf die Unterstützung der Öffentlichkeit. Die Plakate, die im Umfeld des Fundortes und angrenzenden Wohngebieten angebracht werden, zeigen unter anderem den Bereich des damaligen Fundortes und fordern die Bevölkerung auf, etwaige Beobachtungen zu melden.
Parallel dazu läuft seit Oktober 2023 eine groß angelegte DNA-Reihenuntersuchung. Ziel ist es, durch freiwillige Probenabgaben mögliche Übereinstimmungen zu finden. Rund 8.000 Frauen aus dem Umfeld des Fundortes wurden hierzu angeschrieben. Bisher haben etwa 750 Frauen freiwillig an dem Verfahren teilgenommen und konnten als Mutter ausgeschlossen werden. Die Maßnahme wurde unter Beteiligung des Sächsischen Datenschutzbeauftragten vom Amtsgericht Dresden genehmigt.
Die Staatsanwaltschaft Dresden hofft, mit der neuerlichen Kombination aus Öffentlichkeitsfahndung und DNA-Analyse die entscheidende Spur zu erhalten. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden entgegen.