Feierliche Zeremonie in Stockholm
Medizin-Nobelpreis geht an Forscher aus Leipzig
Leipzig- Am Samstag werden die Nobelpreise verliehen. Der einzige Preisträger, der in Deutschland lebt, wohnt in Leipzig. Er bekommt die Auszeichnung in der Kategorie Medizin.
Der gebürtige Schwede Svante Pääbo nimmt die Auszeichnung persönlich in Empfang - passenderweise in seiner schwedischen Heimat und aus den Händen des schwedischen Königs Carl der 16. Gustaf. Bei einer feierlichen Zeremonie in Stockholm werden Pääbo und der Großteil der weiteren diesjährigen Preisträgerinnen und -träger ihre renommierten Nobelmedaillen bekommen. Einzig die Friedensnobelpreisträger werden am selben Tag traditionell in Oslo geehrt.
Im Zentrum Svante Pääbos Arbeit stehen Spuren aus weit zurückliegender Vergangenheit, insbesondere jene ausgestorbener Menschenformen. Noch als Doktorand wies er nach, dass das Erbmolekül DNA in altägyptischen Mumien überdauern kann. Heute gilt er als Begründer der Disziplin Paläogenetik. Während sich früher alles um den Neandertaler drehte, sei heute der moderne Mensch Mittelpunkt seines Wissenshungers, sagt Pääbo im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Er wolle wissen, was sich auf der menschlichen Linie innerhalb von einer halben Million Jahre verändert habe und was uns Menschen so einzigartig macht.
In seiner Familie ist Pääbo bereits der zweite Träger des Nobelpreises, der nach dem schwedischen Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) benannt ist: Vor 40 Jahren sprach das zuständige Nobelkomitee seinem Vater, dem Biochemiker Sune Bergström, den Preis zu. (dpa)