
Planung für Behelfsbrücke zur Elbquerung in Bad Schandau vorgestellt
So wird die Bad Schandauer Behelfsbrücke aussehen
Die Vorzugsvariante für die Behelfsbrücke in Bad Schandau wurde präsentiert. Der Bau beginnt noch in diesem Jahr, die Brücke soll 2026 den Verkehr aufnehmen.
Bad Schandau – Ein entscheidender Schritt zur Lösung der Verkehrssituation in Bad Schandau ist gemacht: Die Sächsische Staatskanzlei hat nach umfangreichen Voruntersuchungen die Vorzugsvariante für die Behelfsbrücke zur Elbquerung ermittelt. Am Montagabend wurden diese den Einwohnern der Stadt im Rahmen eines Bürgerdialogs vorgestellt.
Die Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung, Regina Kraushaar, erläuterte die Bedeutung dieses Meilensteins: „Wir haben endlich Klarheit über die Behelfsbrücke, die einige Meter stromaufwärts der aktuell gesperrten Elbebrücke verläuft und auch die Bahnstrecke überführt.“ Mit einem Budget von rund 31 Millionen Euro wird die Behelfsbrücke in jedem Fall gebaut, unabhängig vom Ausgang des Belastungstests, der im April 2025 durchgeführt wird.
Ein wichtiger Schritt für den Landkreis und die Region
Landrat Michael Geisler betonte, wie wichtig diese Entwicklung für den Landkreis sei: „Die Planung der Hilfsbrücke ist ein Signal, dass die Sorgen der Menschen gehört und ernst genommen werden. Die Elbebrücke ist für die Region und insbesondere für den Tourismus und die Wirtschaft von zentraler Bedeutung.“
Auch der Bürgermeister von Bad Schandau, Thomas Kunack, zeigte sich positiv: „Mit der Vorstellung der Behelfsbrücke haben wir eine Perspektive. Darauf haben viele Menschen in der Region gewartet.“
Technische Details der Behelfsbrücke
Die Vorzugsvariante sieht vor, die Elbe auf einer kurzen und direkten Strecke zu queren. Die geplante Brücke wird mit einer Länge von rund 206,5 Metern deutlich kürzer als die bestehende Brücke sein. Die Behelfsbrücke wird zwei Fahrspuren mit jeweils drei Metern Breite sowie einen Gehweg bieten. Sie wird die Elbe über die Friedrich-Gottlob-Keller-Straße und den Kreisverkehr auf der westlichen Seite der B 172 führen und an den Parkplatz Elbebrücke sowie die Lindenallee angeschlossen.
Ein wesentliches Ziel der Planung war es, wenig Einfluss auf die Bebauung und die Nutzung der Flächen zu nehmen. Insgesamt wurden sechs Varianten umfassend geprüft, darunter auch verschiedene Lösungen für die Nutzung der bestehenden Bahnbrücke.
Zugiger Baubeginn im Jahr 2024
Die Behelfsbrücke wird ohne aufwendiges Baurechtsverfahren gebaut, was einen schnellen Baubeginn noch in diesem Jahr ermöglicht. Geplant ist, dass die Brücke im Jahr 2026 den Verkehr aufnimmt und so den Abriss und Neubau der bauenden Elbebrücke ermöglicht. Die Gesamtkosten für den Bau der Behelfsbrücke werden auf rund 31 Millionen Euro geschätzt, mit 17,5 Millionen Euro für den Teil über die Elbe und etwa 13 Millionen Euro für die Brücke über die Gleisanlagen.
Hintergrund der Notwendigkeit
Die Dringlichkeit der Maßnahme resultiert aus den Schäden an der bestehenden Elbebrücke. Anfang November 2024 wurden bei einer Sonderprüfung Risse entdeckt, die auf eine Gefährdung der Tragfähigkeit hinwiesen. Daraufhin wurde die Brücke für den Verkehr gesperrt. Der kommende Belastungstest soll die Tragfähigkeit der Brücke klären und eine Entscheidung über eine mögliche Wiedereröffnung ermöglichen.