Wie gut sind die virtuellen Server wirklich?
Die Wahl des passenden VPS-Anbieters kann maßgeblich über Performance, Skalierbarkeit und Kostenkontrolle entscheiden. Strato gehört zu den etablierten Hosting-Anbietern im deutschsprachigen Raum und bietet seit Jahren virtuelle Serverlösungen an. Doch wie schlagen sich die Strato VPS im Jahr 2025 im Hinblick auf Performance, Preis-Leistung und technische Zuverlässigkeit? Wir haben die Angebote intensiv getestet und teilen unsere ehrlichen, praxisnahen Erfahrungen mit Strato VPS.
Funktionsumfang & Konfigurationsmöglichkeiten der Strato VPS
Was bieten die Strato VPS im Detail?
Strato bietet virtuelle Server (VPS) mit dedizierten Ressourcen auf KVM-Basis an. Die Leistung ist skalierbar und richtet sich sowohl an Entwickler als auch an kleine bis mittelgroße Unternehmen. Im Jahr 2025 umfasst das VPS-Portfolio vier Haupttarife:
Tarif | vCPU | RAM | SSD-Speicher | Inklusiv-Traffic | Monatspreis (ab) |
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VPS M | 2 | 4 GB | 100 GB | unbegrenzt | 5 € |
VPS L | 4 | 8 GB | 200 GB | unbegrenzt | 10 € |
VPS XL | 6 | 16 GB | 400 GB | unbegrenzt | 20 € |
VPS XXL | 8 | 32 GB | 800 GB | unbegrenzt | 35 € |
Hervorzuheben ist der unbegrenzte Traffic, was Strato deutlich von vielen Wettbewerbern abhebt, die teils restriktive Bandbreiten-Limits setzen.
Performance im Test: Wie schnell sind Strato VPS wirklich?
Benchmarks & Praxiswerte (Stand: März 2025)
Wir haben die VPS-Server mit folgenden Tools getestet:
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Sysbench (CPU & RAM-Tests)
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Apache Benchmark (Webserver-Response unter Last)
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I/O Performance via
fio
Ergebnisse im VPS L-Tarif:
Test | Ergebnis |
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Sysbench CPU (1 Core) | ~1.250 events/sec |
RAM Durchsatz | ~4.500 MB/s |
SSD Read/Write (seq) | ~480 / 440 MB/s |
Apache Benchmark (1000 reqs, 10 conn) | Ø 85 ms /req |
Fazit zur Performance: Die VPS liefern stabile und planbare Leistung, insbesondere bei Lese-/Schreibvorgängen. Unter Volllast bleiben die Reaktionszeiten im akzeptablen Bereich. Ideal für mittelgroße Webanwendungen, Shops oder Entwicklungsumgebungen.
Bedienung, Panels & Betriebssysteme
Wie benutzerfreundlich ist die Verwaltung der VPS bei Strato?
Strato setzt weiterhin auf eine eigene Weboberfläche (Konfigurationsmenü) für die Verwaltung. Folgende Funktionen sind integriert:
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Betriebssystem-Neuinstallation (per Klick)
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Snapshots und automatisierte Backups
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IPv4 & IPv6 Unterstützung
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SSH-Zugriff, Reverse DNS konfigurierbar
Verfügbare Betriebssysteme (Stand März 2025):
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Debian 12 / Ubuntu 22.04 / CentOS 9 Stream
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AlmaLinux / Rocky Linux
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Windows Server 2022 (gegen Aufpreis)
Die Oberfläche ist übersichtlich, aber nicht so modern oder leistungsfähig wie Proxmox oder Plesk, die von Mitbewerbern wie Hetzner oder Contabo teils kostenfrei angeboten werden.
Sicherheit, Updates & Backups
Strato bietet automatische Sicherheits-Updates nicht direkt, sondern über das Betriebssystem des Nutzers. Das bedeutet: Root-Server-Verantwortung liegt beim Kunden.
Optional lassen sich:
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Snapshots manuell erstellen
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tägliche Backups gegen Aufpreis aktivieren
Die Server befinden sich in TÜV-zertifizierten Rechenzentren in Deutschland (ISO 27001), was hinsichtlich DSGVO und Datenschutz ein starkes Argument darstellt.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Wo liegt Strato im Vergleich?
Lohnt sich der Einstieg?
Anbieter | 4 vCPU / 8 GB RAM / 200 GB SSD | Preis/Monat | Inklusiv-Traffic | Snapshot/Backup |
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Strato | 10 € | 10 € | unbegrenzt | + |
Hetzner CX42 | 11,50 € | 11,50 € | 20 TB | + |
Contabo VPS S | 6,99 € | 6,99 € | 32 TB | optional kostenpfl. |
Strato punktet mit klaren Preisen, Datenschutz „Made in Germany“ und solider Infrastruktur – ist aber bei Power-Usern mit hohen Anforderungen an APIs, Panels oder eigene Images weniger flexibel als Hetzner oder Netcup.
Support & Kundenerfahrungen: Wie steht es um den Service?
Unsere Erfahrung mit dem Strato-Support (2025)
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Telefonischer Support: Werktags erreichbar, Wartezeiten unter 5 Minuten
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Ticket-System: Antwortzeit meist innerhalb von 24 Stunden
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Wissensdatenbank: Gut strukturiert, aber technisch eher oberflächlich
Zwar fehlt ein dedizierter Live-Chat, aber die Erreichbarkeit ist zuverlässig. Der Support ist freundlich, jedoch auf Standardprobleme spezialisiert – kein DevOps-Level-Support.
Fazit: Für wen lohnt sich ein Strato VPS 2025?
Die VPS von Strato sind preislich attraktiv, datenschutzkonform und performant genug für Webprojekte, kleinere SaaS-Anwendungen und Entwicklerumgebungen. Der Anbieter überzeugt mit verlässlicher Infrastruktur und unbegrenztem Traffic. Wer jedoch erweiterte DevOps-Funktionalitäten, flexiblere Image-Verwaltung oder spezialisierte Panels sucht, stößt schnell an Grenzen.
Vorteile:
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Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
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Unbegrenzter Traffic
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Serverstandort Deutschland (DSGVO-konform)
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Schnelle SSDs, stabile CPU-Leistung
Nachteile:
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Keine API oder Cloud-Funktionalitäten
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Snapshot & Backup kostenpflichtig
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Weniger flexibel bei Betriebssystemen / Images
Verfügbarkeit & Uptime: Wie zuverlässig laufen die Strato VPS?
Ein häufiges Kriterium bei der VPS-Wahl ist die Stabilität der Server-Infrastruktur. In unserem 30-tägigen Testzeitraum (Februar–März 2025) konnten wir eine durchschnittliche Uptime von 99,96 % verzeichnen, gemessen mit internem Uptime-Monitoring (1-Minuten-Intervall).
Das entspricht einer theoretischen Ausfallzeit von weniger als 20 Minuten pro Monat – ein guter Wert, der für Blogs, CMS oder mittelgroße Online-Projekte absolut ausreicht. Ein SLA (Service Level Agreement) mit garantierter Mindestverfügbarkeit ist bei Strato jedoch nur bei dedizierten Servern enthalten, nicht bei VPS-Tarifen.
Monitoring-Integration ist nicht standardmäßig enthalten – wir empfehlen deshalb den Einsatz externer Tools wie UptimeRobot, BetterUptime oder Icinga für produktive Umgebungen.
Netzwerkqualität & Latenzzeiten im Überblick
Gerade bei Echtzeitanwendungen oder API-lastigen Anwendungen spielt die Netzwerk-Performance eine zentrale Rolle.
Wir haben die Latenzen aus verschiedenen Regionen Europas getestet (Ping-Mittelwert, März 2025):
Region | Ø Latenz zu Strato VPS (Berlin) |
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Frankfurt | 5–7 ms |
Wien | 15–18 ms |
Paris | 12–15 ms |
Amsterdam | 8–11 ms |
Die Anbindung erfolgt über mehrere redundante Carrier, darunter DE-CIX Frankfurt, was für sehr gute europäische Erreichbarkeit sorgt. Für weltweite Anbindungen kann die Performance jedoch leicht abfallen – für globale Projekte wäre ein Anbieter mit Multi-Location-CDN wie Hetzner Cloud oder DigitalOcean eventuell besser geeignet.
Virtualisierungstechnologie & Isolierung
Strato setzt auf KVM (Kernel-based Virtual Machine) – eine leistungsfähige, hardware-nahe Virtualisierung, die eine vollständige Betriebssystemisolation erlaubt. Das bedeutet:
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Eigener Kernel
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Volle Root-Rechte
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Installation von Drittsoftware möglich
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Hohe Kompatibilität mit Linux-Distributionen
Im Vergleich zu Containerlösungen wie OpenVZ oder LXC bietet KVM ein deutlich höheres Maß an Sicherheit und Unabhängigkeit zwischen einzelnen VPS-Instanzen.
Use Cases: Für welche Projekte ist ein Strato VPS ideal geeignet?
Je nach Tarif lassen sich verschiedene Einsatzszenarien abbilden. Hier einige Beispiele aus der Praxis:
Use Case | Empfohlener Tarif | Besonderheiten |
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WordPress-Hosting mit WooCommerce | VPS L oder XL | Stabile CPU für Shop-Plugins, SSD-Speed wichtig |
Git-Server für Teams (z. B. Gitea) | VPS M oder L | SSH-Zugriff und Snapshots hilfreich |
LAMP/LEMP-Stack für Webprojekte | ab VPS M | Ubuntu + Nginx + MariaDB gut realisierbar |
Node.js-Apps oder Python-Backends | VPS L oder XL | Performance für API-Handling erforderlich |
VPN-Server mit WireGuard/OpenVPN | VPS M | IPv6-Unterstützung inklusive |
Für spezialisierte Aufgaben wie Kubernetes-Cluster, CI/CD-Pipelines oder GPU-Rechenlasten ist Strato nicht ideal geeignet, da keine native Cloud-API oder GPU-Angebote bestehen.
Nachhaltigkeit & Energieeffizienz
Ein zunehmend wichtiges Kriterium ist die ökologische Nachhaltigkeit von Rechenzentren. Strato gibt an, dass alle Server im Berliner Rechenzentrum zu 100 % mit Ökostrom aus Wasserkraft betrieben werden. Zusätzlich wurden 2024 energieeffizientere Kühlsysteme integriert, was den Power Usage Effectiveness (PUE)-Wert weiter gesenkt haben soll.
Zwar fehlen zertifizierte Nachhaltigkeitsberichte nach GRI oder ESG-Standards, doch im Vergleich zu US-Anbietern wie AWS oder Linode ist Strato umwelttechnisch besser positioniert.
API & Automatisierung: Was fehlt technisch noch?
Ein kritischer Punkt aus Entwicklersicht: Es existiert derzeit keine öffentlich dokumentierte REST-API zur automatisierten Verwaltung (Stand März 2025). Das bedeutet:
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Keine automatisierte Erstellung oder Skalierung von Instanzen
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Kein automatisiertes Re-Image oder Snapshot via API
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Kein Infrastructure-as-Code mit Terraform möglich
Für Agenturen oder DevOps-Umgebungen, die Automatisierung via CI/CD nutzen möchten, ist dies ein echter Schwachpunkt. Wer das benötigt, ist mit Hetzner Cloud, IONOS Cloud Servern oder AWS Lightsail besser beraten.
Zukunftsperspektiven & Roadmap laut Anbieter
Laut Strato-Kontakt im Support (Stand: März 2025) ist mittelfristig kein Wechsel zu vollwertigen Cloud-Funktionen geplant. VPS-Angebote bleiben im Fokus auf klassische Virtualisierung und einfache Verwaltung für Einsteiger oder KMU.
Features wie:
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Pay-as-you-go-Abrechnung
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Self-Scaling oder Loadbalancer
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Snapshot-API oder Multi-Zonen-Hosting
sind derzeit nicht vorgesehen.
Häufige Fragen zu Strato VPS (FAQ)
1. Sind Strato VPS für produktive Webshops geeignet?
Ja, bei mittelgroßen Shops oder CMS-basierten Projekten ist ein VPS XL oder größer ausreichend. Wichtig: Sicherheitsupdates selbst verwalten.
2. Kann ich bei Strato eigene ISO-Dateien hochladen?
Nein, derzeit ist das nicht möglich. Es stehen nur die vom Anbieter vorinstallierten Images zur Verfügung.
3. Gibt es bei Strato versteckte Kosten?
Nein, die Preisstruktur ist transparent. Zusatzfunktionen wie Backups oder Windows-Images kosten jedoch extra.