
ver.di ruft zu Arbeitsniederlegung wegen Blockadehaltung der Arbeitgeber auf
Streik im DRK Krankenhaus Rabenstein am 27. März 2025
Am 27. März 2025 werden Mitarbeiter des DRK Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein zu einem Streik aufgerufen. Die Forderungen: bessere Arbeitsbedingungen und mehr Entgelt.
Chemnitz – Nach erfolgreichen Streiks in Leipzig und Zwickau ruft ver.di die Beschäftigten des DRK Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein zu einem Arbeitskampf auf. Der Streik beginnt am 27. März 2025 um 05:30 Uhr und dauert bis 22:00 Uhr. Grund für die Arbeitsniederlegung sind die Blockadehaltung des Arbeitgeberverbandes und das Fehlen von Kompromissen in den bisherigen Tarifverhandlungen.
Klagen der Beschäftigten
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK-Krankenhauses fordern nachhaltige Verbesserungen in mehreren Bereichen. Insbesondere geht es um eine Erhöhung der Jahressonderzahlungen, eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeiten sowie eine faire Entlohnung der besonders belastenden Arbeiten im Wechselschichtsystem und während der Nachtstunden.
„Anstatt konstruktiv mit uns zu verhandeln, haben die Arbeitgeber Ende Januar plötzlich mit Kürzungen und altersbedingt gedroht“, kritisiert André Urmann, Verhandlungsführer von ver.di. Diese Drohungen und die Blockadehaltung der Arbeitgeber seien nicht nur unangemessen, sondern hätten den Streik erst notwendig gemacht.
Ziel des Streiks und Auswirkungen auf den Betrieb
Der Streik betrifft alle Tagdienste des Krankenhauses. Eine Notdienstbesetzung wird jedoch dafür sorgen, dass die wichtigsten medizinischen Dienstleistungen weiterhin angeboten werden können. Aufgrund des Streiks kann es jedoch zu Einschränkungen im regulären OP-Bereich kommen, was zu Verzögerungen bei der Durchführung geplanter Operationen führen könnte.
Hintergrund der Tarifrunde
Bereits seit Oktober 2024 laufen die Tarifverhandlungen, ohne dass nennenswerte Fortschritte erzielt wurden. In den Verhandlungen am 18. Dezember 2024 und 14. Februar 2025 zeigte der Arbeitgeber keinerlei Bereitschaft zu Kompromissen. Anstatt einer Lösung zuzustimmen, drohten die Arbeitgeber plötzlich mit deutlichen Kürzungen und Änderungen, die von den Beschäftigten als Einschüchterungsversuche wahrgenommen wurden.
„Wir fordern die Arbeitgeber auf, ihre Blockadehaltung zu beenden und endlich auf die berechtigten Beschäftigten der Beschäftigten einzugehen“, erklärt Urmann abschließend.
Fazit
Der Streik im DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein ist ein deutliches Zeichen für die Unzufriedenheit der Beschäftigten und die Notwendigkeit, bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Die Beschäftigten hoffen, dass ihre Forderungen in den nächsten Verhandlungen berücksichtigt werden und der Arbeitgeber von seiner Blockadehaltung abkehrt.
Stellungnahme des DRK-Krankenhauses Chemnitz Rabenstein zum bevorstehenden Streik:
Chemnitz – Am Donnerstag, den 27. März 2025, wird das DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein von 05:30 bis 22:00 Uhr durch die Gewerkschaft ver.di bestreikt. Die Gewerkschaft fordert weiterhin Verbesserungen in den Tarifverhandlungen, die seit Oktober 2024 laufen, jedoch bislang ohne Ergebnis geblieben sind. Trotz des Streiks wird die Patientenversorgung in der Notfall- und Geburtshilfeabteilung sowie die Versorgung bereits aufgenommener Patienten sichergestellt.
Sichere Patientenversorgung trotz Streik
Die Betriebsleitung des DRK Krankenhauses stellt sicher, dass die Versorgung der Patienten am Streiktag durch die Notfall- und Geburtshilfeabteilungen gewährleistet bleibt. Patienten, die sich bereits im Krankenhaus befinden, erhalten auch an diesem Tag die gewohnte qualifizierte Versorgung. Außerdem sollen Patienten, deren Operationen oder Eingriffe für den Streiktag beendet sind, wie geplant zum Aufnahmegespräch erscheinen.
Die Erreichbarkeit des Krankenhauses über die Unritzstraße wird zu jeder Zeit des Streiktages kontinuierlich möglich sein, ebenso wie der Zugang zur Notaufnahme und den Rettungsdiensten. Besonders betont wird, dass die Geburtshilfe zu jedem Zeitpunkt aufnahmebereit ist und für alle Patientinnen zugänglich bleibt.
Gewerkschaftsproteste und Arbeitgeberantwort
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bedauert die Entscheidung der Gewerkschaft und zeigt Unverständnis über den Streik. In einer Stellungnahme erklärt der Arbeitgeber, dass die bisherigen Tarifverhandlungen keine Lösung gebracht haben, insbesondere aufgrund der unterschiedlichen Wahrnehmung der finanziellen Rahmenbedingungen. Die DRK-Spitze hebt hervor, dass die gesamte soziale Infrastruktur unter finanziellem Druck steht und hohe Tarifsteigerungen aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht zu finanzieren sind. Dies betrifft sowohl die öffentliche Haushaltslage auf allen Ebenen als auch die zunehmenden Krankenhausinsolvenzen, die die Kluft zwischen Kosten und Erlösen im Krankenhaussektor verdeutlichen.
Das DRK unterstreicht, dass es sowohl den Mitarbeitenden als auch den sozialen Angeboten, die es bereitstellt, verpflichtet ist. „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst – gegenüber den Mitarbeitenden, den verletzlichen Menschen und der gesamten Region Sachsen“, betont das DRK. In den vergangenen Jahren wurden bereits mehrere Gehaltssteigerungen umgesetzt, darunter sechs Tarifsteigerungen und ein Inflationsausgleich von bis zu 3.000 Euro.
Streitpunkt „Verdi-Bonus“
Ein besonders strittiger Punkt in den aktuellen Verhandlungen ist der sogenannte „Verdi-Bonus“. Dieses soll um 140 Prozent erhöht werden, wurde vom Arbeitgeberverband jedoch abgelehnt. Der Verband betont, dass alle Mitarbeitenden gleich behandelt werden sollten und dass Tarifverhandlungen immer die Bereitschaft zu Kompromissen auf beiden Seiten erfordern.
Fazit
Der Streik am 27. März 2025 zeigt die andauernden Spannungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Arbeitgeberverband des DRK Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein. Während die Versorgung der Patienten gewährleistet bleibt, fordert die Gewerkschaft weiterhin erhebliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und der Tarifzahlungen. Das DRK bleibt verhandlungsbereit und hofft, in den kommenden Gesprächen eine Lösung zu finden, die für beide Seiten tragbar ist.