
Deutsche Raumfahrtausstellung Muldenhammer baut 1000 m² Erlebniswelt
Virtueller Weltraumflug: Vogtland plant Millionenprojekt
Ein interaktives Weltraum-Erlebnis für Besucher: Die Deutsche Raumfahrtausstellung investiert 8,7 Millionen Euro in eine neue Ausstellungshalle.
Muldenhammer - Die Deutsche Raumfahrtausstellung im Vogtland erweitert ihr Angebot und plant eine neue interaktive Erlebniswelt rund um das Thema Raumfahrt. Für das Millionenprojekt entsteht auf dem Gelände der Ausstellung in Muldenhammer eine neue Halle mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern. Dort sollen Besucher künftig in ein realitätsnahes Weltraumtraining eintauchen und sich virtuell auf eine Raumfahrt-Mission vorbereiten können.
Erlebniswelt "Mission Weltall" startet 2026 Der Innenausbau der neuen Halle hat bereits begonnen, die Eröffnung ist für Sommer 2026 geplant. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 8,7 Millionen Euro, finanziert durch Bund und Land. Unter dem Motto "Mission Weltall" sollen Besucher verschiedene Stationen durchlaufen, die auch echte Astronauten bei ihrer Ausbildung absolvieren. Themen wie Ernährung im All, medizinische Checks und das Packen der richtigen Ausrüstung werden spielerisch vermittelt. Zum Abschluss erwartet die Gäste ein spektakulärer Blick auf die Erde durch hochauflösende Satellitenbilder.
Astronauten und Wissenschaftler als Experten Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der TU Bergakademie Freiberg, der ESA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt. „Astronauten, Ingenieure und Psychologen sollen über Leinwände Wissen vermitteln“, erklärt Ausstellungsleiterin Katrin Trommer. Auch der boomende Markt der privaten Raumfahrt wird thematisiert: „Viele Menschen interessieren sich dafür, welche Entwicklungen Start-ups und Tech-Milliardäre aus den USA vorantreiben. Wir möchten das anschaulich erklären und Fragen nach der Zukunft der Raumfahrt diskutieren“, so Trommer weiter.
Sigmund Jähn bleibt zentrales Thema Die bestehende Ausstellung, die dem ersten Deutschen im All, Sigmund Jähn (1937-2019), gewidmet ist, bleibt erhalten und wird modernisiert. Jähn, der aus Morgenröthe-Rautenkranz stammt, flog 1978 mit „Sojus 31“ ins All und wurde in der DDR zur Kultfigur. Bereits ein Jahr nach seinem Flug entstand eine kleine Privatausstellung, die sich in den Jahrzehnten zur heutigen Raumfahrtausstellung entwickelte. Jährlich besuchen rund 60.000 Menschen die Ausstellung.
Für die Modernisierung der Bestandsausstellung stehen weitere 90.000 Euro bereit. Mit neuen Infotafeln, QR-Codes und interaktiven Elementen soll das Museum besonders Kinder und Jugendliche für Raumfahrt und Wissenschaft begeistern.