
Ricin und Aconitin im Dachgeschoss-Labor entdeckt
Zeithain: Polizei entdeckt tödliches Gift im Kinderzimmer – 16-Jähriger im Visier
In Zeithain stößt die Polizei bei einem 16-Jährigen auf ein Giftlabor mit tödlichen Substanzen. Ein Einsatz in Schutzanzügen folgt. Was die Ermittler entdeckten – und welche Fragen offenbleiben.
In einem Dachgeschoss in Zeithain (Sachsen) soll ein 16-Jähriger in einem heimischen Labor hochgiftige Substanzen wie Ricin und Aconitin hergestellt haben – Stoffe, die bereits in kleinsten Mengen tödlich wirken können. Der Verdacht: Verstoß gegen das Kriegswaffengesetz.
Der Jugendliche war den Behörden bereits im vergangenen Jahr aufgefallen. Nach Hinweisen von Händlern, die Schutzkleidung und Labortechnik verkauften, gab es im Dezember 2024 eine erste Durchsuchung. Offenbar setzte der Jugendliche seine gefährlichen Experimente dennoch fort.
Am Donnerstag rückten Polizei, Feuerwehr und ein Expertenteam des LKA mit Schutzanzügen an, um das improvisierte Labor zu untersuchen. Insgesamt waren 152 Einsatzkräfte beteiligt. Die Giftstoffe wurden sichergestellt. Eine Gefahr für Anwohner bestand laut Behörden nicht – auch die nahegelegene Kita und Grundschule blieben offen.
Ein Haftbefehl wurde nicht beantragt. Die Hintergründe der Tat bleiben bislang unklar.
Quelle: DPA